Basler Wohnungsprojekt für Obdachlose geht in Regelbetrieb über
Das Basler Pilotprojekt «Housing First» wird nach vier Jahren ab Dezember 2024 zum Regelbetrieb und soll im kommenden Jahr erweitert werden.
Nach vier Jahren geht das Basler Pilotprojekt «Housing First» per Anfang Dezember 2024 in den Regelbetrieb über. Zudem soll es nächstes Jahr ausgebaut werden. Dieses Modell bietet Obdachlosen eine eigene Wohnung mit unbefristetem Mietvertrag. Die Heilsarmee und die Sozialhilfe haben es gemeinsam aufgebaut und umgesetzt.
Die Erfahrungen seit dem Start im Jahr 2020 hätten gezeigt, dass «Housing First» funktioniere, teilte das Departement für Wirtschaft, Soziales und Umwelt (WSU) am Montag gemeinsam mit der Heilsarmee Schweiz mit.
Seit Projektbeginn konnten 31 Wohnungen an obdachlose Menschen vermittelt werden. Mit dem Programm sollen Betroffenen nicht nur ein Zuhause finden, sondern auch Stabilität, die es ihnen ermöglicht, längerfristig ein eigenständiges Leben zu führen, wie das WSU schreibt.
Zielgruppe des Programms
Das Programm richtet sich an obdach- und wohnungslose Menschen ab 18 Jahren, die seit mindestens zwei Jahren im Kanton Basel-Stadt wohnen. Sie leiden häufig an komplexen psychischen Problemen wie auch an Suchterkrankungen. Sie konnten durch die bestehenden Angebote nicht erreicht werden oder haben diese erfolglos durchlaufen.
«Housing First» verfolgt daher einen neuen Ansatz: Anstatt dass Obdachlose eine Reihe von Bedingungen zu erfüllen haben, erhalten sie unmittelbar Zugang zu einer eigenen Wohnung. Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter unterstützen sie dabei, auf eigenen Beinen zu stehen.
Weg aus der Obdachlosigkeit
Damit sollen sie aus der langjährigen Obdachlosigkeit den Weg zu den oft schwer zugänglichen Strukturen finden und die gesellschaftliche Wiedereingliederung gefördert werden.
Der Grosse Rat beschloss im März im Rahmen des Gesamtkonzeptes Soziales Wohnen ohne Gegenstimmen, dass dieses Modell in den Regelbetrieb übergehen soll.