Bedrohtes Gosteli-Archiv gerettet – Vorstoss im Parlament abgelehnt
Der Bundesrat beantwortete ein Gesuch um finanzielle Unterstützung zur Rettung des Gosteli-Archives positiv. Eine Motion im Parlament wurde dadurch hinfällig.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Gosteli-Archiv ist von der Schliessung bedroht.
- Der Bundesrat hat ein Gesuch um Finanzhilfe positiv beantwortet.
- Deshalb wurde ein entsprechender Vostoss im Parlament hinfällig.
Nachdem der Bundesrat dem von der Schliessung bedrohten Gosteli-Archiv ein Gesuch um Finanzhilfe positiv beantwortet hat, ist eine entsprechende Motion im nationalen Parlament hinfällig geworden. Der Ständerat hat den Vorstoss am Donnerstag abgelehnt, weil er bereits erfüllt sei.
Weil das Gesuch der Stiftung damals noch nicht geprüft war, hatte der Nationalrat im Juni 2020 die Motion seiner Bildungskommission unterstützt. Die Motion verlangte, dass der Bund in der Botschaft zur Förderung von Bildung, Forschung und Innovation (BFI) für den Zeitraum 2021 bis 2024 den Unterhalt und die Weiterentwicklung des Archivs mit vier Millionen Franken unterstützt.
Bundesrat spricht 2,3 Millionen Franken für Archiv
Unterdessen hat der Bundesrat das Unterstützungsgesuch bewilligt und knapp 2,3 Millionen Franken für eine Vierjahres-Periode gesprochen. Damit sei die Forderung des Vorstosses erfüllt, sagte Kommissionssprecherin Andrea Gmür-Schönenberger (Mitte/LU).
Das Vermögen der von der 2017 verstorbenen Marthe Gosteli gegründeten Stiftung ist Ende 2021 aufgebraucht. Überdies verlangt eine von 11'000 Personen unterzeichnete Petition den Erhalt des Gosteli-Archivs.
Seit 1982 archiviert die Gosteli-Stiftung bedeutende Quellen zur Frauengeschichte: Sie sammelt Archivalien von Frauenorganisationen, Frauenverbänden und einzelnen Frauen, die die Politik, Wirtschaft, Bildung, Kultur, Gesellschaft und Familie in der Schweiz wesentlich geprägt haben. Bis heute umfasst das Archiv über 400 Bestände.