Der Fleischverarbeiter Bell schreibt im ersten Halbjahr einen Verlust. Grund sind die wegen der in China ausgebrochenen Schweinepest gestiegenen Preise für Schweinefleisch sowie Kosten vor allem für den Ausstieg aus dem deutschen Wurstwarengeschäft.
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Der Fleischverarbeiter Bell schreibt im ersten Halbjahr einen Verlust. - Keystone

Vor den negativen Auswirkungen der hohen Rohmaterialpreise hatte Bell im Juni gewarnt. Sie hätten gemeinsam mit weiteren Kosten mit 12 Millionen Franken aufs Ergebnis gedrückt, teilte Bell am Mittwoch mit. Ausserplanmässig seien dagegen die beim Verkauf des Wurstwarengeschäfts in Deutschland angefallenen Wertberichtigungen in Höhe von 25 Millionen, während Restrukturierungskosten mit 10 Millionen belasteten.

Unter dem Strich resultierte den Angaben zufolge ein Verlust von 9,6 Millionen Franken nachdem im Vorjahr noch ein Gewinn in Höhe von 32,5 Millionen ausgewiesen werden konnte. Der Betriebsgewinn EBIT ging auf 11,0 nach 55,2 Millionen und der EBITDA auf 116,8 von 136,6 Millionen zurück.

Die Nettoerlöse lagen derweil mit 1,99 Milliarden Franken nur leicht unter dem Wert des Vorjahres. Hier hätten sich die ungünstigen Wetterbedingungen bemerkbar gemacht. Insgesamt hat Bell ein Volumen im Umfang von 266,7 Millionen Kilogramm abgesetzt, was gegenüber den leicht nach unten korrigierten Angaben des Vorjahres einem Anstieg von 2,2 Prozent entspricht. Einen klarer Zuwachs verzeichnete etwa das Convenience-Food-Geschäft, wogegen ein verhaltener Start in die Grillsaison auf den Fleischabsatz in der Schweiz drückte.

Mit den Ergebniszahlen verfehlte Bell die Erwartungen der Analysten. Diese hatten wohl im Vorfeld der Publikation nicht mit ganz so hohen Sonderkosten gerechnet und im Durchschnitt (AWP-Konsens) einen EBITDA von 127,3 Millionen Franken und einem kleinen Gewinn von 1,7 Millionen erwartet.

Damit für die künftige Geschäftsentwicklung ein klareres Bild entsteht, weist Bell um die Entwicklungen in Deutschland bereinigte Zahlen aus. Bereinigt ergibt sich ein Gewinn von 27,4 Millionen Franken und ein EBIT von 46,0 Millionen. Die dazugehörige Betriebsmarge beläuft sich auf 2,3 Prozent.

Mit Blick nach vorne zeigt sich das Unternehmen wenig konkret: Es sei weiterhin mit hohen Rohmaterialpreisen beim Schweinefleisch zu rechnen, die man im Rahmen weiterer Preiserhöhungen an die Kunden weitergeben möchte. Zudem strebt Bell operative Verbesserungen in allen Geschäftsbereichen an. Dabei werden man sich auf die Inbetriebnahme neuer Produktionsbetriebe, die Umnutzung des deutschen Standorts in Bad Wünnenberg sowie den Verkauf des deutschen Wurstwarengeschäfts konzentrieren.

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