Berner (†72) bei Sturm «Frederico» im Auto von Baum erschlagen

Keystone-SDA
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Bern,

Das Sturmtief «Frederico» brachte in der Nacht Sturmböen mit bis zu 171 km/h. Neben einigen Verletzten ist nun ein erstes Todesopfer zu beklagen

Sturm Frederico
Die Schweiz erlebte eine stürmische Nacht. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Sturm «Frederico» führte zu Böen mit 171 Kilometern pro Stunde.
  • In Zürich wurden Bäume entwurzelt, Flugzeuge mussten durchstarten.
  • In Bern wurde ein Senior von einem Baum getroffen und getötet.

Der Sturm Frederico fordert sein erstes Todesopfer: Am Donnerstagabend ist in einem Waldstück bei Gurzelen ein Baum auf ein Auto gestürzt. Der Autolenker wurde im Fahrzeug eingeklemmt und dabei schwer verletzt.

Die umgehend ausgerückten Rettungskräfte konnten vor Ort nur noch den Tod des Mannes feststellen. Die Strasse musste für mehrere Stunden gesperrt werden. Ermittlungen zum Unfall sind im Gang, so die Kantonspolizei Bern in einer Medienmitteilung.

Der Sturm «Frederico» hat in den Bergen ordentlich gewütet: Laut SRF Meteo wurde in der Nacht auf Freitag auf dem Säntis eine Windgeschwindigkeit von 171 km/h gemessen. «Frederico» flaute noch in der Nacht ab, wie der Wetterdienst gegen 3.30 Uhr mitteilte.

Auch in bewohnten Gebieten blies «Frederico» heftig: So wurden etwa in Steckborn TG 99 km/h gemessen, wie SRF Meteo auf X, vormals Twitter, mitteilte. Le Bouveret VS kam auf 98 km/h und Einsiedeln SZ auf 97 km/h.

Lokal gab es laut dem Wetterdienst gesperrte Strassen und unterbrochene Zugverbindungen. In einigen Gemeinden im Kanton Schaffhausen war laut Alertswiss in der Nacht kurzzeitig der Strom ausgefallen. Noch in der Nacht hatten die betroffenen Orte Bargen, Beggingen, Merishausen und Schleitheim wieder Strom.

Zahlreiche Einsätze in Kantonen Bern und Aargau

Im Kanton Aargau kam es in der Nacht zu total 51 Feuerwehraufgeboten, hauptsächlich wegen umgefallenen Bäumen. Dabei standen 38 Feuerwehren im Einsatz, wie die Kantonspolizei Aargau auf Anfrage von Nau.ch mitteilt.

Zudem kam es zu 17 Polizeieinsätzen wegen des Sturms, dies waren kleinere Ereignisse wie umgestürzte Bauabschrankungen. Stand 5 Uhr waren über den ganzen Kanton verteilt 14 Strassen gesperrt.

In Bern gab es 90 Unwettermeldungen. «Bei einem Grossteil ging es um umgestürzte Bäume, Baustellen-Signalisation oder Abschrankungen. Etliche Strassen waren blockiert», so die Kantonspolizei Bern auf Anfrage.

Die meisten Meldungen (41) kamen aus dem Berner Mittelland, Emmental und Oberaargau. In Bern waren es deren 29, im Seeland 18 und im Berner Oberland sechs.

Auf der Brückstrasse in Biel fiel ein Baum auf ein fahrendes Auto, wobei niemand verletzt wurde. In Gurzelen ist es zu einem schweren Verkehrsunfall gekommen, der wie anfangs erwähnt zu einem Todesfall führte.

Meldungen auch in der Ostschweiz

Die Kantonspolizeien in der Ostschweiz haben in der Nacht auf Freitag wegen des Sturmtiefs Frederico mehrere Meldungen über umgestürzte Bäume erhalten.

In Schwellbrun AR wurde eine Stromleitung beschädigt, was zu einem zwischenzeitlichen Stromausfall führte. Meldungen über Verletzte gab es am frühen Freitagmorgen keine.

Die Einsatzzentrale der Kantonspolizei St. Gallen verzeichnete rund 25 Einsätze im Zusammenhang mit dem Sturm, wie die Kantonspolizei auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte.

In den meisten Fällen habe die Feuerwehr wegen umgestürzter Bäume ausrücken müssen. Ebenfalls hätten die Feuerwehren einige Bäume über die Nacht behelfsmässig gesichert.

Ein ähnliches Bild zeigte sich im Kanton Thurgau. Bei der Einsatzzentrale der Kantonspolizei gingen knapp 30 Meldungen in Zusammenhang mit dem Sturm ein.

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Auch Zürich wurde vom Sturm heimgesucht: Laut «20 Minuten» wurden mehrere Bäume entwurzelt, einer davon landete auf einem parkierten Auto. Am Flughafen waren Landungen nur unter erschwerten Bedingungen möglich. Einzelne Flieger mussten durchstarten.

Kommentare

User #6452 (nicht angemeldet)

Wer Wind sät, wird Sturm ernten.

User #5298 (nicht angemeldet)

Ist offensichtlich: Deutsche Rechtschreibung wäre schlauer gewesen.

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