Berner Abfall-Sammelstellen quellen über
Über die Feiertage quellen die Sammelstellen der Stadt Bern über. Ein grosser Aufwand zur Leerung werde bereits betrieben, so ein Sprecher der Stadt Bern.
Das Wichtigste in Kürze
- Über die Feiertage laufen die Abfall-Sammelstellen in Bern über.
- Auf Anfrage von Nau.ch sagt die Stadt Bern: Häufigere Leerungen lösen das Problem nicht.
- Dafür sei ein Farbsack-Trennsystem in Planung, das Abhilfe schaffen soll.
Die Schweiz gilt als eines der saubersten Länder der Welt. Doch Bilder der Abfallentsorgungsstellen im Breitenrain und Wankdorf in Bern vermitteln ein etwas anderes Bild.
Die Abfalleimer quellen über, selbst neben den Sammelstellen stehen Säcke mit Recyclingmaterial. Gibt es ein Problem mit sogenannten «Abfallsündern», oder tun die Behörden zu wenig?
Nau.ch hat bei der Stadt Bern nachgefragt. Der Medienverantwortliche Lorenzo Bonati antwortet: «Die Problematik der Überfüllung und Verstopfung von Sammelstellen ist uns bewusst.» Sie werden an sechs Tagen pro Woche zweimal täglich geleert und gereinigt, erklärt er weiter.
Speziell über die Feiertage akzentuiere sich die Situation aber. Karton und Verpackungsmaterial falle dann vermehrt an. «Zudem stellen wir bei den Leerungen fest, dass die Sammelbehältnisse in den meisten Fällen nicht voll sind, sondern die Deponierung neben den Einwurfsäulen aus reiner Bequemlichkeit erfolgt.»
Dazu komme, dass die Entsorgung von Abfällen ausserhalb der erlaubten Zeiten stattfinde. «In diesem Zusammenhang weisen wir darauf hin, dass jedermann aufgrund einer Zuwiderhandlung gegen das Abfallreglement eine Anzeige beim Polizeiinspektorat – oder bei Nachtruhestörung bei der Kantonspolizei – einreichen kann.»
Die Frage ist nun wie, das Problem gelöst werden kann. Häufiger die Sammelstellen zu leeren, sei nicht die Lösung, so Bonati: «Mit der erwähnten Anzahl Leerungen wird bereits ein grosser Aufwand betrieben.»
Farbsack-Trennsystem ist in Planung
Welche Massnahmen den aktuellen «Hotspots» entgegenwirken, darüber mache man sich «laufend Gedanken». Videoüberwachungen an Entsorgungsstellen seien kein Thema, stellt er jedoch klar. Das wäre nicht «verhältnismässig».
In Zukunft könnten Sammelstellen aber ganz wegfallen, denn in Bern wird derzeit ein neues System entwickelt: das Farbsack-Trennsystem.
So funktioniert es: Nebst Kehricht, Papier und Karton können auch PET-Getränkeflaschen, Glas, Dosen und Kunststoff direkt vor der Haustür entsorgt werden. Der Weg zur Sammelstelle im Quartier entfalle somit, und die Problematik werde sich entschärfen.