Berner Exportwirtschaft leidet unter hohen US-Zöllen
Die US-Zölle belasten die Berner Exportwirtschaft spürbar, wie eine Umfrage des Handels- und Industrievereins bei 120 Unternehmen zeigt.

Die US-Zölle treffen die Berner Exportwirtschaft hart. Das geht aus einer Umfrage des bernischen Handels- und Industrievereins (HIV) bei 120 Unternehmen hervor.
43 Prozent der Befragten gaben an, stark oder sehr stark betroffen zu sein. Die Auswirkungen der Zölle sind demnach besonders in den Branchen Maschinenbau, E-Mobilität, Medizinaltechnik sowie Uhren- und Autoindustrie spürbar, wie der HIV am Montag mitteilte.
Direktexporte und Ersatzteillieferungen in die USA sind am stärksten betroffen.
Kurzfristige Massnahmen wie Verhandlungen mit US-Kunden, Preisanpassungen und Effizienzsteigerungen hätten bisher nur wenige Firmen ergriffen. Dies sei auf die sprunghafte Politik der US-Regierung zurückzuführen, schrieb der HIV.
Mögliche Investitionen auf dem US-Markt
Mittelfristig seien für einige Unternehmen Investitionen auf dem US-Markt denkbar. Kleinere Firmen fassten aktuell den Aufbau neuer Exportmärkte in den Blick.
Aus der Umfrage ergeben sich laut HIV auch Forderungen an die Politik. Verlangt würden Verhandlungen über neue Freihandelsabkommen, aber auch bessere Rahmenbedingungen im Kanton Bern.
Entsprechende Forderungen habe der HIV Kanton Bern kürzlich bereits im Schwerpunkteprogramm 2025-2028 formuliert. So fordere der HIV tiefere Steuern für juristische und natürliche Personen sowie einen Abbau der Bürokratie. «Wir können die Weltpolitik nicht beeinflussen, aber die Hausaufgaben im eigenen Kanton machen», wurde HIV-Präsident Daniel Arn in der Mitteilung zitiert.