Berner Insel Gruppe baut 150 Vollzeitstellen ab

Bis Ende 2019 werden rund 150 Stellen bei der Berner Insel-Gruppe abgebaut. Damit bestätigen sich teilweise die Gerüchte um den Sparkurs des Inselspitals.

Inselspital schlaganfall
Der Blick auf das Hauptgebäude des Inselspitals in Bern. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Per Ende 2019 werden im Berner Inselspital 150 Vollzeitstellen abgebaut.
  • Einzelne Kündigungen können nicht ausgeschlossen werden.

Die Berner Insel Gruppe will bis Ende 2019 rund 150 Vollzeitstellen abbauen. Das Ziel solle mehrheitlich über natürliche Fluktuation erreicht werden, teilte die Insel Gruppe am Dienstag mit.

Vereinzelte Kündigungen könnten aber nicht ausgeschlossen werden, teilte die Insel Gruppe am Dienstag mit. Die Stellenreduktion werde alle Berufsgruppen betreffen. Ende 2017 gab es bei der Insel Gruppe 8300 Vollzeitstellen, wie aus einem Firmenporträt auf der Website hervorgeht.

Vermutung bestätigt

Mit dieser Meldung bestätigen sich teilweise die Gerüchte vom Oktober. Damals wurde bereits angenommen, dass die Direktion des Inselspitals einen massiven Stellenabbau diskutiert hatte. Es war sogar von 700 gestrichenen Vollzeitstellen die Rede, wobei auch Ärzte und Pflegepersonal entlassen werden sollten. Doch die Insel-Gruppe wollte auf Anfrage der «Berner Zeitung» keine Auskunft über «Gerüchte und Spekulationen» geben.

Im ersten Halbjahr 2018 hatte das Spitalunternehmen erstmals ein Minus von 1,3 Millionen Franken verzeichnet. Dabei war im Vorjahr noch ein Gewinn von 21 Millionen Franken vorzuweisen. Somit geriet die Gruppe auf einen Sparkurs: Das Projekt eines Medizinmuseums wurde gestrichen, Mitarbeitervergünstigungen wurden nicht stattgegeben und der geplante Neubau des Tiefenauspitals blieb ebenfalls aus.

Sparmassnahmen unumgänglich

Das Sparprogramm sei eine Folge des wirtschaftlichen Drucks in der Gesundheitsbranche, schreibt die Insel Gruppe. Regulatorische Eingriffe wie die Tarmed-Revision des Bundesrats und die anhaltende Unterfinanzierung der Universitätsspitäler machten die Massnahmen unumgänglich – trotz steigender Patientenzahlen.

Die Insel Gruppe entstand 2016 aus der Fusion des Inselspitals mit der Spital Netz Bern AG. Sie ist an sechs Standorten im Kanton Bern aktiv. Das Inselspital ist eine Uniklinik, dazu kommen das Stadtspital Tiefenau und die Landspitäler Belp, Riggisberg, Münsingen und Aarberg.

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