Berner Insel-Gruppe muss wegen roten Zahlen Stellen abbauen
Berner Insel-Gruppe bestätigt Pläne für grossen Stellenabbau, um ihre Betriebskosten erheblich zu senken.
Im Kampf gegen rote Zahlen plant die Berner Insel-Gruppe einen Stellenabbau grösseren Ausmasses. Die grösste Spitalgruppe der Schweiz bestätigte am Freitag entsprechende Medienberichte. Ob es Kündigungen gibt, ist offen.
Innerhalb eines Jahres sollen die Personalkosten um fünf Prozent gesenkt werden. Laut «Berner Zeitung» und «Bund» führt das zu einem Abbau von 200 bis 300 Stellen. Auch Radio SRF berichtete über die Pläne.
Die Insel-Gruppe schrieb auf Anfrage, die genaue Anzahl abzubauender Stellen stehe noch nicht fest. Die einzelnen Bereiche müssten bis Ende August einen Plan zur Reduktion der Personalkosten einreichen.
Natürliche Fluktuation als Lösungsansatz
Die Gruppe geht davon aus, dass das Ziel grösstenteils über die natürliche Fluktuation erreicht werden kann. Ob es zusätzlich zu Kündigungen kommen werde, lasse sich frühestens Ende August abschätzen. Die Insel-Gruppe zählt rund 10'500 Mitarbeitende beziehungsweise 8200 Vollzeitstellen.
Wie sich das Sparziel auf die Löhne auswirkt, ist offen. Wie im Gesamtarbeitsvertrag vorgesehen, würden ab Herbst Lohnverhandlungen mit den Sozialpartnern geführt, sagte ein Sprecher. Bereits beschlossen sei eine Erhöhung der Nacht- und Wochenendzulage per 1. April 2025.
Investitionen auf dem Prüfstand
Kosten senken möchte die Gruppe nicht nur beim Personal, sondern auch bei den Investitionen. Geräte sollen länger in Betrieb bleiben und nicht sofort ersetzt werden. Neuinvestitionen werden bis Ende Jahr nicht mehr freigegeben. Dringend nötige Ersatzgeschäfte würden aber selbstverständlich getätigt, hiess es.
Die Insel-Gruppe kämpft wie andere Schweizer Spitäler mit finanziellen Problemen. Über die letzten beiden Jahre schrieb sie einen Verlust von rund 200 Millionen Franken. Zu schaffen machen ihr unter anderem rückläufige Patientenzahlen und die Tarifsituation.
Gelingt es nicht, die Finanzen zu stabilisieren, müsste im schlimmsten Fall der Kanton Bern einspringen.