Berner Kantonsparlament verlangt Personenlift im Rathaus
Der Grosse Rat fordert einen Personenlift im historischen Rathaus von Bern, trotz Widerstand der Regierung.
Der Kanton Bern soll im Rathaus endlich einen Personenlift einbauen. Das fordert der Grosse Rat. Gegen den Willen der Regierung überwies er am Donnerstag einstimmig eine entsprechende breit abgestützte Motion.
Der bestehende Treppenlift sei eine Zumutung, hiess es in der Debatte.
Menschen mit eingeschränkter Mobilität bräuchten rund fünf Minuten, um vom Eingangsbereich in die Wandelhalle zu gelangen.
Zudem könne der Treppenlift nur benützt werden, wenn eine Person vor Ort sei, die diesen bedienen könne.
Der Einbau eines Personenlifts in einem historischen Gebäude aus dem Jahr 1414 sei nicht einfach, räumte Verena Aebischer (SVP) ein. Doch das sei kein Hinderungsgrund. «Wer will, findet Wege – wer nicht will, findet Gründe». Im Käfigturm und im Bundeshaus sei es auch gelungen, Lifte in historischen Gebäuden einzubauen.
Der Regierungsrat hatte geltend gemacht, der Einbau eines Personenlifts wäre «sehr aufwändig und teuer». Ausserdem würde die historische Baustruktur zerstört.
Geld darf kein Hindernis sein
Diese Argumente liess das Parlament nicht gelten. «Man könnte meinen, es bräuchte eine Teilsprengung des Rathauses», ärgerte sich Mitmotionär Hans-Peter Kohler (FDP). «Wir wollen bloss einen Personenlift einbauen.» Am Geld dürfe das Ansinnen auch nicht scheitern.
Die Rat wünscht sich zudem, weitere Teile des Rathauses möglichst barrierefrei zu gestalten. Diesen Teil des Vorstosses überwies das Parlament als Postulat.
