Berner mit Angststörung darf CBD nicht ans Greenfield nehmen
Die Organisatoren des Greenfield Festivals haben einem Nau.ch-Leser geraten, sein CBD-Öl zu Hause zu lassen. Auch beim Openair Gampel könnte es Probleme geben.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Leser will wegen seiner Angststörung CBD-Öl mit ans Greenfield Festival nehmen.
- Die Organisatoren raten ihm davon ab: Es könnte ihm beim Eingang abgenommen werden.
- Das Openair Gampel hingegen erlaubt die Mitnahme von CBD-Öl, aber nur in Plastikflaschen.
CBD-Tröpfchen und Benzodiazepine helfen Nau.ch-Leser Markus K.* bei seiner Angststörung. Deshalb erkundigt er sich vor seinem Besuch am Greenfield Festival in Interlaken BE bei den Organisatoren, ob er die Medikamente mit auf das Gelände nehmen kann. Denn gerade das CBD-Öl ist teuer. Der Preis beträgt 160 Franken pro Fläschchen.
Er erhält die E-Mail-Antwort: «Am besten wäre es, wenn du eine Bestätigung vom Arzt dabei hast. Dann sollte es kein Problem sein, die Medikamente mitzuführen», erhält er zunächst als Antwort.
Doch rund eine halbe Stunde danach folgt die Relativierung einer Mitarbeiterin des Veranstalters: «Es wird Probleme geben. Wenn es so teuer ist, würde ich nicht riskieren, dass es vor Ort abgenommen und weggeworfen wird.»
«Wirklich sehr frustrierend»
Für Markus K. alles andere als lustig. «Es war für mich wirklich sehr frustrierend. Als Angstgestörter bin ich auf CBD-Tropfen angewiesen», erzählt er. «Als mir gesagt wurde, dass mir die Tropfen unter Umständen von der Security abgenommen werden würden, überlegte ich es mir zweimal, ob ich überhaupt dorthin gehen will.»
Er habe das CBD schliesslich zu Hause gelassen. Doch: «Beim Security-Check stellte sich dann heraus, dass doch keine so engmaschige Kontrolle stattfindet wie angekündigt.» Er hätte das Öl also problemlos mitnehmen können. Während des Festivals habe er sich ständig gefragt: «Was mache ich denn nur, wenn jetzt eine Panikattacke eintritt?»
Die Greenfield-Organisatoren liessen eine Anfrage von Nau.ch zu den Gründen für das CBD-Verbot unbeantwortet.
Auch beim Openair Gampel VS könnte es beim CBD-Öl Probleme geben: «Würde CBD-Öl in einer Glasflasche gefunden, wird dies entsorgt», erklärt Damian Schnydrig vom OK auf Anfrage von Nau.ch. Denn Glas sei auf dem Festivalgelände verboten.
CBD-Öl in Plastikfläschchen am Openair Gampel kein Problem
Das Öl hingegen sei kein Problem. «Bei einem medizinischen Bedarf empfehlen wir immer, ein entsprechendes Arztzeugnis vorweisen zu können», sagt Schnydrig. Denn dies erübrige viele Diskussionen.
Das Schwierige sei, CBD von Cannabis (mit THC) zu unterscheiden. Um den Unterschied festzustellen, werde dies vor Ort stichprobenweise oder bei Verdacht von der Polizei getestet.
«Bei CBD im legalen Bereich erwarten die Gäste keine Konsequenzen. Werden illegale Substanzen gefunden, werden diese polizeilich geahndet.» Das Strafmass entspreche der aktuellen Gesetzgebung.
*Name der Redaktion bekannt