Berner Presse im Grossen Rat scharf kritisiert
Die Berner Regierung prüft Vorwürfe gegen lokale Zeitungen nach Polizeiberichterstattung.
Die Berichterstattung zweier Zeitungen über einen Polizei-Einsatz 2021 in Bern hat ein Nachspiel. Der Grosse Rat hat die Regierung am Dienstag beauftragt, wie «medial widerfahrenes Unrecht» geklärt und wiedergutgemacht werden könnte.
Mit 75 zu 65 Stimmen bei 12 Enthaltungen überwies er eine Richtlinienmotion aus den Reihen von EDU, SVP, FDP und Mitte. «Berner Zeitung» und «Bund» mussten sich von diesen Fraktionen harsche Kritik gefallen lassen.
Kritik an voreiliger Verurteilung
Der im Zentrum der Berichterstattung stehende Polizist sei medial vorverurteilt worden. Dadurch sei das Vertrauen ins gesamte Medienwesen erschüttert worden, hiess es.
Der Regierungsrat solle klären, weshalb die Redaktion die Darstellung selbst nach der Intervention eines Rechtsmediziners nicht angepasst habe. Zu prüfen seien auch eine Beschwerde sowie eine Schadensersatz- und Genugtuungsforderung.
Die beiden Zeitungen haben die Vorwürfe wiederholt zurückgewiesen.