Berner Studie zeigt Nachhaltigkeit aufsuchender Therapien
Berner Studie zeigt: Aufsuchende Therapie für psychisch kranke Kinder und Jugendliche wirkt langfristig besser als stationäre Behandlung.

Zu Hause anstatt in der Klinik: Eine Berner Studie zeigt auf, dass eine aufsuchende Therapie für Kinder und Jugendliche mit schweren psychischen Erkrankungen langfristig wirksamer sein kann als eine traditionelle stationäre Behandlung.
Die Berner Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie erprobt seit 2019 ein aufsuchendes Therapieangebot. Bereits frühere Studien hätten gezeigt, dass diese Form der Behandlung psychiatrische Symptome ähnlich gut reduziere wie eine stationäre Behandlung, schreiben die Universitären Psychiatrischen Dienste Bern (UPD) in einer Mitteilung vom Dienstag.
Die nun veröffentlichte Studie bestätige insbesondere die nachhaltigere Wirksamkeit dieser Art der Behandlung. 18 bis 24 Monate nach Therapieende hätten Betroffene «signifikant geringere psychiatrische Symptome sowie ein deutlich höheres psychosoziales Funktionsniveau im Vergleich zur stationär behandelten Gruppe» schreiben die UPD weiter.
Einbezug des Umfelds fördert den Erfolg
Der gezielte Einbezug von Eltern, Geschwistern, schulischen Betreuungspersonen oder Gleichaltrigen erleichtere den Transfer der erlernten Strategien in den Alltag. Damit werde auch das Risiko eines Rückfalls in frühere Problemmuster reduziert.
Das Projekt «AT_HOME» wurde 2109 als Modellversuch vom Kanton Bern initiiert. Aktuell können bis zu zehn Kinder und Jugendliche gleichzeitig betreut werden. In einem weiteren Projekt namens «Zentrum für Suizidprävention» wurden zwölf weitere aufsuchende Therapieplätze geschaffen.