Berninapass: Bewilligung für Solaranlage beantragt – mit Änderung
Auf dem Bündner Berninapass soll eine stattliche Solaranlage entstehen. Wie aus dem Baugesuch jedoch hervorgeht, deutlich kleiner als ursprünglich gedacht.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine alpine Solaranlage auf dem Bündner Berninapass soll 5000 Haushalten Strom liefern.
- Bereits im vergangenen August stimmte die betroffene Gemeinde Poschiavo dem Projekt zu.
- Wie aber aus dem eingereichten Baugesuch nun hervorgeht, wird die Anlage deutlich kleiner.
Die Pläne für eine alpine Solaranlage auf dem Bündner Berninapass sind wieder in Bewegung. Nach einer Phase der Stille haben die Projektträger nun ein Baugesuch eingereicht. Allerdings ist das Projekt nun signifikant kleiner, wie SRF berichtet.
Drei Viertel der ursprünglich veranschlagten Grösse wurden gestrichen. Dafür gibt es zwei primäre Gründe: Erstens wollte man nicht der Bahnlinie Albula-Bernina, die Teil des Unesco-Weltkulturerbes ist, in die Quere kommen.
Zweitens wurden Bedenken von Umweltschutzorganisation mit einbezogen, wie Initiant Michael Jörg gegenüber dem Sender erklärt. Fünf Privatpersonen aus dem Kanton Bern sind insgesamt bei diesen Plänen federführend.
Trotz Anpassungen bleibt Kritik
Nichtsdestotrotz lehnen Umweltschutzorganisationen das überarbeitete Projekt weiterhin ab. Entgegen der Einschätzung der Projektträger sieht beispielsweise Pro Natura Graubünden das betroffene Gebiet als unberührt an. «Dieser Standort ist unserer Meinung nach schlicht ungeeignet», sagt Geschäftsführer Armando Lenz. Er sei eingequetscht zwischen Schutzgebieten.
Die Gegenseite sieht das anders. Denn es gab auf der geplanten Fläche einst drei Skilifte. Da dieses Skigebiet jedoch schon seit Jahrzehnten nicht mehr bestehe, sieht Armando Lenz die Landschaft weiterhin als unberührt. Beim WWF wollen man trotz kritischer Haltung das überarbeitete Projekt prüfen.
Gemeinde Poschiavo unterstützt das Projekt
Im August letzten Jahres stimmte die betroffene Gemeinde Poschiavo via Abstimmung einer Solaranlage bereits zu.
Mindestens 600'000 Franken sollen jährlich an die Gemeinde an Pachtzins fliessen. Dieser Wert werde laut Michael Jörg auch weiterhin Bestand haben. Zwar habe dieser Betrag Einfluss auf die Rentabilität des Projekts, man wolle den Vertrag jedoch erfüllen.
Dennoch sind die Initianten laut SRF davon überzeugt, dass bei dem Ganzen am Ende ein Profit herauskommen wird.