Bernmobil: Mitarbeiter wetten auf nächsten E-Bus-Ausfall
Mitarbeiter von Bernmobil wetten schon darauf, welcher Elektrobus des Verkehrsbetriebs liegen bleibt. Grund dafür: Pannen-anfällige Fahrzeuge aus Spanien.
Das Wichtigste in Kürze
- ÖV-Unternehmen in der ganzen Schweiz rüsten momentan auf Elektrobusse um.
- Bernmobil setzt dabei auch auf Fahrzeuge des baskischen Unternehmens Irizar.
- Aber: Die Busse gelten als Pannen-anfällig. Mitarbeitende wetteten schon auf Ausfälle.
Pannen-Ärger bei Bernmobil!
Das Stadtberner ÖV-Unternehmen rüstet derzeit seine Bus-Flotte auf Elektrofahrzeuge um. Doch das bereitet momentan Probleme. Denn die neue Technologie hat Kinderkrankheiten.
Nau.ch weiss aus unternehmensinternen Quellen, dass besonders die neuen E-Busse des baskischen Unternehmens Irizar Pannen-anfällig sind. Und zwar so sehr, dass Mitarbeitende von Bernmobil in der Vergangenheit schon Wetten darauf abschlossen, welcher Bus wann ausfallen würde!
Nur ein wildes Gerücht?
Bernmobil: Mehr Störungen bei Elektrobussen
Gegenüber Nau.ch erklärt Bernmobil-Sprecher Rolf Meyer: Dass es bei der Lancierung einer neuen Technologie anfangs Schwierigkeiten gebe, sei nichts Ungewöhnliches.
«Bernmobil hat damit reiche Erfahrung», so Meyer. «Davon ist auch die Umstellung der Buslinien auf Batteriebusse nicht ausgenommen.»
Es gebe aktuell tatsächlich mehr Störungen auf den Buslinien, die mit Elektrobussen betrieben würden. Allerdings sei bei der Elektromobilität die Komplexität höher als im Dieselbusbetrieb.
Meyer weiter: «Neben dem Fahrzeug können die Ladestation sowie die Durchführung des Ladevorgangs Störungen hervorrufen. Die aktuell auftretenden Störungen sind nur teilweise auf die Fahrzeuge zurückzuführen und nicht markenspezifisch.»
Basken-Busse nicht Pannen-anfälliger
Man könne daher nicht bestätigen, dass die Elektrobusse der Firma Irizar besonders Pannen-anfällig seien, so der Bernmobil-Sprecher.
«Aktuell haben wir die gewünschte Stabilität im täglichen, fahrplanmässigen Betrieb der Elektrobusse noch nicht erreicht.» Man sei mit allen beteiligten Lieferanten laufend daran, die Probleme zu beheben.
Und das Wichtigste: «Es konnten bereits spürbare Verbesserungen erzielt werden.»
Mitarbeiter-«Sprüche» gehören zum Alltag
Doch was ist mit den Wetten, die Bernmobil-Mitarbeitende abgeschlossen haben? Sind sie unzufrieden mit den neuen Bussen, vielleicht sogar negativ gegenüber den Elektrofahrzeugen eingestellt?
Rolf Meyer sagt dazu: «Es gehört zum Alltag eines Unternehmens wie Bernmobil, dass unter den Mitarbeitenden Sprüche und dergleichen gemacht werden.» Dies, wenn etwas nicht so rund laufe wie gewohnt.
Aber: «Die Elektrobusse sind bei den Fahrerinnen und Fahrern grundsätzlich sehr beliebt, weil sie sich sehr fein und ruhig fahren lassen. Eine ‹Elektromobilitätsfeindlichkeit› ist in keinster Weise vorhanden.»