Beznau: Deutsche demonstrieren gegen Schweizer Atomkraftwerk
Atomkraftgegner haben am Sonntag beim Grenzübergang Koblenz-Waldshut gegen Schweizer Atomkraftwerke demonstriert. Vor allem Beznau im Aargau ist den Deutschen ein Dorn im Auge.
Das Wichtigste in Kürze
- Auf der Grenzbrücke zwischen Koblenz AG und Waldshut (D) protestierten rund 200 Personen gegen Schweizer AKWs.
- Die deutschen Demonstranten forderten die Abschaltung von Beznau, dem ältesten Atomkraftwerk der Schweiz.
- Die Demo wurde von den deutschen Grünen organisiert, Unterstützung gab es aber auch aus der Schweiz.
Anfang März entschied die Atomaufsichtsbehörde Ensi, dass die dienstälteste Atomanlage der Schweiz nach wie vor sicher ist – Beznau darf also nach drei Jahren Betriebspause wieder ans Netz (Nau berichtete).
Die Nachricht kam bei einigen unserer deutschen Nachbarn gar nicht gut an. Einwohner und Politiker ennet der Grenze in Waldshut-Tiengen (D) waren empört und drohten mit Widerstand (Nau berichtete).
Am Sonntagnachmittag haben nun rund 200 besorgte Deutsche ihrem Unmut ein erstes Mal Ausdruck verliehen. Auf der Grenzbrücke zwischen Waldshut (D) und Koblenz AG demonstrierten sie gegen Schweizer Atomkraftwerke – vor allem gegen Beznau. «Schaltet Beznau ab, schaltet Beznau ab», hörte man die Demo-Teilnehmer rufen.
Unterstützung aus der Schweiz
«Ich will, dass die Atomkraftwerke abgestellt werden, so dass wir sicher und beruhigt leben können», sagte eine ältere Deutsche gegenüber dem Aargauer Regionalsender «Tele M1». Andere machten sich Sorgen um den Atommüll. «Es muss gesichert sein, was mit dem passiert», so eine Demo-Teilnehmerin.
Organisiert wurde die Demonstration von den Grünen in Deutschland – Unterstützung gab es aber auch aus der Schweiz. Die Forderung ist die gleiche: «Wir wollen diese AKW's abstellen und zwar jetzt. Je länger die alten Atomkraftwerke am Netz bleiben, desto gefährlicher wird es für die Bevölkerung», so Regula Rytz, die Präsidentin der Grünen Schweiz, die sich ebenfalls an dem Marsch beteiligte.
«Marmor, Stein und Eisen bricht, aber unser Widerstand nicht!»
Die Polizei sperrte am Sonntag für 30 Minuten die Grenzbrücke, dort endete nämlich der Protestmarsch. Die rund 200 Demo-Teilnehmer kamen zusammen und stimmten Kampfgesänge an: «Marmor, Stein und Eisen bricht, aber unser Widerstand nicht!» Die Botschaft in die Schweiz ist unmissverständlich.