«Bilder im Kopf» räumt bei Solothurner Filmtagen ab
Der Dokumentarfilm «Bilder im Kopf» von Eleonora Camizzi hat an den Solothurner Filmtagen den mit 20'000 Franken dotierten «Visioni»-Preis gewonnen.
An den Solothurner Filmtagen hat der Dokumentarfilm «Bilder im Kopf» von Eleonora Camizzi am Samstagabend den Preis «Visioni» an gewonnen. Die mit 20'000 Franken dotierte Auszeichnung wurde an der «Notte delle Visioni» im Stadttheater in Solothurn verliehen.
«Was diesen Film so besonders macht ist seine visuelle Sprache», begründete die Jury.
Trotz der stark formalen, minimalistischen und an eine Theaterbühne erinnernden Ästhetik gelinge es dem Film, eine beeindruckende Nähe zu den Figuren zu schaffen, schrieb die Jury.
Publikumsreaktion und Inhalt des Films
Auch nach der ersten Filmvorstellung am Donnerstag zeigte sich das Publikum berührt von dem Dokumentarfilm.
In ihrem Film unterhält sich die Filmemacherin mit ihrem Vater in einem weissen Raum. Ihr Vater ist als Kind aus Sizilien in die Schweiz gekommen und lebt seit 30 Jahren mit Schizophrenie. Im blanken Raum, in dem ein Fenster den Blick aufs Meer freigibt, stellt Camizzi ihrem Vater Fragen, die sie ihm zuvor nie gestellt hat.
Der Film mit dem speziellen Setting zeigt, wie sich die Beziehung der beiden wandelt.
Gesellschaftliche Relevanz des Films
Er hinterfragt auch, wie in die Gesellschaft mit Menschen umgeht, die aus dem Raster fallen. «Die beiden berühren uns tief und ihre Beziehung – voller Konflikte, aber auch voller Zärtlichkeit – wird mit einer Ehrlichkeit und Klarheit erzählt, die unter die Haut geht», erklärte die Jury.
Mit der Auszeichnung hat sich «Bilder im Kopf» gegen sechs andere Filme durchgesetzt. Nominiert für den Preis waren noch die Dokumentarfilme «Tamina – Wann war es immer so?» von Beat Oswald, Lea Hatebur und Samuel Weniger, «Galaxi Urnäsch 3000» von Lasse Linder, Nina Fritz, Lola Scurlock und Felix Scherer.
Der Preis «Visioni»
«Vracht» von Max Carlo Kohal und «Osteria all'undici» von Filippo Demarchi. Die nominierten Spielfilme waren «Norma Dorma» von Lorenz Suter und «Milchzähne» von Sophia Bösch.
Mit dem Preis «Visioni» wollen die Filmtage Werke unterstützen, die inhaltlich wichtige Themen für die Gemeinschaft umsetzen und Formen und Stile der Kunst von morgen vorwegnehmen.
Nominiert werden können Filme, die mindestens 45 Minuten lang sind... (Der Rest des Textes bleibt unverändert)