Bildungsexperte Wolter kritisiert aufs Gymnasium versessene Eltern

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Bern,

Der Bildungsforscher Stefan Wolter kritisiert aufs Gymnasium versessene Eltern.

Der Bildungsforscher Stefan Wolter kritisiert aufs Gymnasium versessene Eltern: «Die Eltern wissen nicht, wie unser System funktioniert, oder glauben nicht daran. Sie wählen lieber unbewusst den Abstieg nach unten, obwohl die Durchlässigkeit nach oben gegeben wäre.» (Archivbild)
Der Bildungsforscher Stefan Wolter kritisiert aufs Gymnasium versessene Eltern: «Die Eltern wissen nicht, wie unser System funktioniert, oder glauben nicht daran. Sie wählen lieber unbewusst den Abstieg nach unten, obwohl die Durchlässigkeit nach oben gegeben wäre.» (Archivbild) - sda - KEYSTONE/MARCEL BIERI

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Schweizer Bildungsforscher kritisiert aufs Gymnasium besessene Eltern.
  • Stefan Wolter sieht auch die Beratungsstellen in der Plficht.

«Die Eltern wissen nicht, wie unser System funktioniert, oder glauben nicht daran. Sie wählen lieber unbewusst den Abstieg nach unten, obwohl die Durchlässigkeit nach oben gegeben wäre.» Durch eine Berufslehre könne ein Kind über die Berufsmatur und die Passarelle bis an die Universität kommen – wenn es das wolle und dafür geeignet sei.

Viele Eltern drängten ihre Kinder aber auf Gedeih und Verderben auf das Gymnasium, so Bildungsforscher Stefan Wolter in einem Interview mit der «Basler Zeitung». Daran seien auch die Beratungsstellen mit Schuld: «Es wird zu viel Rücksicht auf Präferenzen und Neigungen genommen – und zu wenig auf Fähigkeiten. Damit tut man den Jugendlichen keinen Gefallen.»

Laut Wolter gehen zudem nur 80 Prozent der Maturanden anschliessend überhaupt an eine Universität – und ein Viertel davon scheitert bereits am Bachelor. «Wer hingegen eine Lehre macht, dann eine Berufsmatur, vielleicht sogar mit der Passerelle, der steht mit 25 Jahren bildungsmässig nicht selten besser da.»

Ein besonderer Druck aufs Gymnasium zu müssen, scheint in der Westschweiz zu herrschen: Dort starteten weniger als 20 Prozent aller Schülerinnen und Schüler eine Berufslehre. In der Ostschweiz hingegen seien es 60 bis 70 Prozent, so Wolter.

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