Bis hinter den Mond und wieder zurück
Auf dem Mond war die Menschheit schon. Dahinter aber noch nicht. Dorthin soll das Raumschiff «Orion» Ende 2019 starten. Gebaut wird es in den USA und in Bremen.
Das Wichtigste in Kürze
- In naher Zukunft soll das Raumschiff die Menschheit so weit ins All bringen wie noch nie.
- Bevor die Raumfähre «Orion» aber mit Besatzung ins All fliegt, wird es einen 21 tägigen Testdurchlauf geben.
- Zur Besatzung könnte die Nasa-Astronautin Nicole Mann gehören.
Das modernste Raumschiff Europas: Voraussichtlich Ende 2019 soll «Orion» nach den Plänen der US-Raumfahrtbehörde Nasa zu einem ersten unbemannten Testflug ins All starten - und zwar zum Mond. Die Mission soll das Raumschiff bis zu 64’000 Kilometer hinter den Erdtrabanten führen. «Dort war noch kein Mensch», sagt Chefingenieur Matthias Gronowski. Für die Ingenieure ist das eine besondere Herausforderung, denn das Raumschiff wird in den Mondschatten fliegen, wo es extrem kalt ist.
In ein paar Tagen wollen die Ingenieure einen Drucktest machen - also schauen, ob die Schweissnähte und Leitungen des Antriebssystems dichthalten. «Kurz vor Weihnachten wollen wir anfangen, dem ESM Leben einzuhauchen.» Das heisst: Strom fliesst, Datenverbindungen stehen und die Sensoren können arbeiten.
Im nächsten Jahr wird Airbus das fertige Servicemodul an die Nasa liefern. Ende 2019 soll «Orion» zum Mond fliegen und nach 21 Tagen zur Erde zurückkehren. Während das Servicemodul in der Erdatmosphäre verglühen wird, soll die Astronautenkapsel gebremst von Fallschirmen sicher auf dem Meer landen.
Frauen im Weltall
«Alles
hängt von diesem Start ab. Damit können wir beweisen, dass Reisen ins tiefe All
möglich sind», sagt die Nasa-Direktorin Ellen Ochoa, als sie sich bei einem
Besuch in Bremen über den Baufortschritt informiert. Voraussichtlich
2021 soll «Orion» dann erstmals Astronauten befördern. Zur Besatzung könnte die
Nasa-Astronautin Nicole Mann gehören, die Ochoa nach Bremen begleitet hat.