Start-up entwickelt Brot fürs Weltall
Kulinarisch stellt der Einsatz auf der ISS Astronauten auf eine harte Probe. Es gibt Essen aus Tüten und Dosen, aber nichts Frisches. Doch bald könnten ofenwarme Brötchen auf den Frühstückstisch kommen.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein deutsches Start-Up entwickelt spezielle Frischback-Brötli fürs All.
- Eine Herausforderung dabei: Das Brot darf keine Brösmeli verlieren.
Frisch gebackene Brötchen sollen künftig auf der Raumstation ISS aus dem Ofen kommen. Den Entwicklern geht es dabei aber um mehr, als den Speiseplan der Astronauten zu bereichern. Sie haben auch bemannte Missionen zum Mond und zum Mars ins Auge gefasst. «Bake in Space» heisst das Bremer Start-up, das das Brot ins All bringen will: vom Anbau des Getreides bis zum fertigen Gebäck.
Erstmal sollen die Astronauten auf der Internationalen Raumstation ISS Brötchen nur aufbacken. Doch das ist schon Herausforderung genug. Die Brötchen dürfen auf gar keinen Fall krümeln. «Das wäre ein Sicherheitsrisiko», sagt Sebastian Marcu, der Geschäftsführer von «Bake in Space» ist. Herumfliegende Krümel könnten Geräte auf der Raumstation beschädigen, oder die Astronauten könnten sich an ihnen verschlucken.
Drei Millionen Euro für frische Brötchen
Lebensmittelexperten am Technologietransferzentrum in Bremerhaven arbeiten deshalb daran, ein absolut krümelfreies Brötchen zu entwickeln. «Wir arbeiten auf Basis von einem ganz normalen Laugenteig», erläutert Projektleiter Florian Stukenborg. Etwa 30 verschiedene Rezepturen hat das Team, zu dem auch Malte Gerken gehört, schon getestet.
1,5 bis 3 Millionen Euro kostet es nach Schätzungen von Marcu insgesamt, frische Brötchen auf die ISS zu bringen. Eigentlich sollten diese samt Backofen nach nur wenigen Monaten Entwicklungszeit im nächsten Jahr mit einer Rakete ins All starten. Doch dieser ehrgeizige Zeitplan ist jetzt nicht mehr zu halten, weil das Start-up die benötigte Summe noch nicht komplett aufbringen konnte.