Bischof von Sitten VS entlässt Pastoralassistentin
Der Bischof von Sitten entzieht einer 27-jährigen Pastoralassistentin ihr Mandat. Der Grund: aussereheliche Beziehung.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Bischof von Sitten entzieht einer Pastoralassistentin ihr Mandat.
- Sie habe sich mehrmals mit einem Mann getroffen, der in Scheidung lebt.
In Sitten mischt sich ein Bischof in die Privatsphäre der Assistentin ein. Jean-Marie Lovey hat die 27-Jährige entlassen. Der Grund: Sie traf sich mit einem Mann, der in Scheidung lebt. «SRF» bezog sich auf den Bericht der Unterwalliser Tageszeitung «Le Nouvelliste». Generalvikar Richard Lehner hat den Fall gegenüber «SRF» dann bestätigt: «Wer ein Mandat vom Bischof hat, muss sich an die katholischen Richtlinien halten», sagte er.
Wegen Bischof auch Pfarrei-Kündigung
Die Pastoralassistentin hat Kinder in einer Walliser Pfarrei unterrichtet. Damit habe sie eine Vorbildfunktion, die sie auch einhalten müsse, argumentiert das Bistum Sitten. «Im Katechismus ist geregelt, dass Sexualität zwischen Mann und Frau in die Ehe gehört», erklärte Lehner. Ende Schuljahr verliert sie dann ihr Amt.
Professor für Kirchenrecht ist überrascht
«Es ist in der Schweiz unüblich, dass sich ein Bischof ins Privatleben der Angestellten einmischt», meint René Pahud de Mortanges, Professor für Kirchenrecht an der Universität Freiburg. Er ist sichtlich überrascht, dass der Bischof gleich so radikal entschieden hat.