«Black Lives Matter»-Proteste gegen Rassismus in Bern und Zürich

Redaktion
Redaktion, Keystone-SDA

Bern,

In mehreren Schweizer Städten fanden heute Samstag «Black Lives Matter»-Proteste statt. Ausser einzelnen Festnahmen in Zürich verliefen die Proteste ruhig.

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Nationale Eindrücke von den «Black Lives Matter»-Protesten vom Samstag. - Nau.ch/Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Heute fanden Demos in Bern, Zürich, Lausanne, Luzern und St. Gallen statt.
  • Die Proteste richteten sich gegen Rassismus und Polizeigewalt.
  • Auslöser ist der gewaltsame Tod des Afroamerikaners George Floyd.

Im Rahmen der «Black Lives Matter»-Bewegung fanden heute Nachmittag in Bern, Zürich, Lausanne, Luzern und St. Gallen Demonstrationen gegen Rassismus statt. Auslöser für die Proteste ist der Tod des Afroamerikaners George Floyd, welcher in den USA durch Polizeigewalt verstorben ist.

Schätzungsweise 2000 bis 4000 Menschen haben sich auf dem Bundesplatz in Bern versammelt. Gleich zu Beginn der Kundgebung wurden viele Teilnehmer überrascht, als plötzlich das Wasserspiel auf dem Bundesplatz startete. Die Polizei twitterte in der Folge, sie versuche, die Verantwortlichen zu erreichen.

Nach gut eineinhalb Stunden erreichte Bern dann ein Mega-Gewitter. Doch viele der Demonstranten trotzten dem Regen und setzten weiterhin ein Zeichen gegen Rassismus.

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Regen bei dem «Black Lives Matter»-Protest in Bern. - Keystone

Die meisten Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben den Aufruf der Organisatoren befolgt und sind schwarz gekleidet zur Kundgebung auf dem Bundesplatz erschienen. Immer wieder wurde «Black lives matter» skandiert, also «Auch das Leben von Schwarzen zählt».

Auf den Sozialen Netzwerken riefen bereits im Vorfeld viele zur Teilnahme an den «Black Lives Matter»-Protesten auf. Die Organisatoren der Demonstrationen verweisen dabei jeweils auf die noch anhaltenden Hygienemassnahmen. Beispielsweise wird an die Maskenpflicht sowie an die Zwei-Meter-Abstandsregel erinnert.

Berner Zunft zum Mohren packt Mohren-Figur ein

Wie ein Augenschein an der Berner Kramgasse ergab, hat die Berner Zunft zum Mohren eine Figur eines Schwarzen vor der Kundgebung eingepackt. Diese Figur war Thema eines Artikels in der «Berner Zeitung» vom Samstag. Am Haus, an dem die Figur prangt, befindet sich der Sitz der Zunft.

Zum Demo-Programm in Bern gehören Live Musik, Poetry Slam, 15 Schweigeminuten und noch mehr. Offiziell soll die Demo bis um 16.15 Uhr andauern. Laut der «Berner Zeitung» hat der Sicherheitsdirektor Reto Nause Kenntnis davon. Er geht von einer friedlichen Kundgebung aus.

Zürcher Polizei will offenbar gegen Demonstranten vorgehen

In Zürich zogen 10'000 vorwiegend junge Teilnehmer mit dem Segen der Polizei quer durch die Innenstadt. Die fast ausnahmslos schwarz gekleideten Demonstranten besammelten sich vor 14 Uhr auf dem Sechseläutenplatz.

Sie hielten Schilder in die Höhe mit Aufschriften wie «White silence is violence» oder «Black lives matter». Immer wieder skandierten sie die Parole «No justice no peace.» Auch knieten sie mehrmals hin, um an den Afroamerikaner George Floyd zu erinnern.

Die Polizei forderte zu Beginn die Anwesenden mehrmals freundlich auf, auf die «Veranstaltung zu verzichten». Diese sei gemäss der Covid-Verordnung des Bundesrates verboten.

Viertel nach 14 Uhr lenkte die Polizei dann ein. Die Demonstration würde toleriert, sofern sie friedlich bleibe. Und das war sie auch. «Der Umzug verlief friedlich und es kam zu keinerlei Zwischenfällen oder Sachbeschädigungen», heisst es in einer Mitteilung von heute Abend. Teils solidarisierten sich die Polizisten sogar mit den Demonstranten.

«Getrübt wurde der friedliche Nachmittag am Schluss durch Autonome, die beim Stadelhoferplatz die Konfrontation mit der Polizei suchten», heisst es weiter. Ein Polizist sei von einem Gegenstand am Hals getroffen worden und habe im Spital behandelt werden müssen. Mehrere Personen seien festgenommen worden.

Auch Luzerner und St. Galler prangern Rassimus an

In Luzern folgten hunderte Menschen einer bewilligten Kundgebung. Sie führte vom Bahnhof durch die Neustadt zum Helvetiagärtli und wieder zurück.

In St. Gallen versammelten sich die Kundgebungs-Teilnehmer auf dem Bärenplatz. Eine junge dunkelhäutige Frau verlas die letzten Sätze Floyds, ehe der friedliche Demonstrationszug durch die Stadt zog und sich zum Schluss im Kantipark versammelte.

Eine Demonstrantin hält in Luzern ein Schild mit der Aufschrift «No space for racism» (zu Deutsch: Kein Platz für Rassismus) in den Händen. - keystone

Trotz Corona-Beschränkungen sind in vielen europäischen Städten in den vergangenen Tagen tausende Menschen auf die Strasse gegangen. Auslöser ist der Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz in den USA.

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