BLS hofft auf Entscheid bis Sommer
Es ist ein Entscheid - aber nur ein vorläufiger. Die Fernverkehrsstrecken bleiben vorerst bei den SBB. Die BLS muss warten.
Das Wichtigste in Kürze
- Neben den SBB will die BLS einige der Fernverkehrslinien zwischen grösseren Städten betreiben.
- Die Entscheidung von heute wurde vertagt - auf Mitte 2018.
Vor zehn Jahren hatte sich nur die SBB um die Fernverkehrslinien beworben. Nun möchte ab 2020 auch die BLS einige der schnellen Fernverkehrslinien zwischen grösseren Städten betreiben. Eigentlich hätte in dieser Sache heute die definitive Entscheidung gefällt werden müssen. Das Bundesamt für Verkehr BAV hat den Entscheid über die Konzessionsvergabe aber vertagt. Dies auf Mitte 2018. Die Fernverkehrskonzession der SBB wurde damit um zwei Jahre verlängert.
Ein Grossteil der Fernverkehrskonzessionen läuft Ende 2017 ab, weshalb das BAV sie neu ausgeschrieben hatte. Die SBB hält derzeit das Monopol auf den Fernverkehrslinien in der Schweiz und möchte dieses verteidigen. Es bleibt nun bis nächsten Sommer unklar, ob die SBB künftig weiterhin alle Fernverkehrslinien in der Schweiz betreiben wird, oder ob sie einige Strecken der BLS abtreten muss. Dies könnten zum Beispiel die Intercity-Linien zwischen Bern und Olten, Biel und Bern oder Le Locle und Bern sein.
BLS begrüsst vertiefte Prüfung der Offerten
«Wir haben den Entscheid des BAV zu Kenntnis genommen und unterstützen eine vertiefte Prüfung der Offerten durch das Bundesamt», sagt BLS-Mediensprecherin Helene Soltermann. Für die BLS sei es wichtig, «dass das BAV Mitte 2018 einen definitiven Konzessionsentscheid fällt.»
Bei der SBB hingegen bedauert man die Verzögerungen. Für das Unternehmen werde so die Rechts- und Investitionssicherheit nicht mehr gewährleistet.