Die Wassertemperatur im Bodensee beeinflusst die Verbreitung der Felchen, wie Forschungen zeigen.
Zu wenig Nahrung, zu viele Fressfeinde: Berufsfischern im Bodensee gehen kaum noch Felchen ins Netz.
Zu wenig Nahrung, zu viele Fressfeinde: Berufsfischern im Bodensee gehen kaum noch Felchen ins Netz. - Felix Kästle/dpa

Die Wassertemperatur im Bodensee hat einen Einfluss auf die Verbreitung der Felchen. Dies zeigen Forschungen der Universität Konstanz sowie der Fischereiforschungsstelle Baden-Würtemberg.

Für das Forschungsprojekt seien Eier und Larven von Blaufelchen und Gangfischen bei drei verschiedenen Wassertemperaturen aufgezogen worden, heisst es in der Mitteilung der Universität Konstanz vom Montag. Dabei sollte die Frage geklärt werden, welchen Einfluss die Wärme des Seewassers auf den Felchenbestand haben kann.

Das Ergebnis: Mit der Wassertemperatur steige auch die Sterblichkeit der Felchen im Larvenstadium. Bei höheren Temperaturen schlüpften die Larven deutlich früher. Dies könne sich als problematisch erweisen, weil zu diesen Zeitpunkt – Ende Januar – meist noch nicht ausreichende Futterorganismen vorhanden seien.

Ausserdem wiesen die Forschenden eine höhere Sterblichkeit der Eier nach, weil diese im wärmeren Wasser mit einem höheren Befall von Mikroorganismen zu kämpfen hätten.

Klimakrise überfordert natürliche Anpassungsfähigkeit

Fische könnten sich innerhalb gewisser Grenzen an neue Umweltbedingungen anpassen, heisst es in der Mitteilung. Allerdings erfolge die durch die Klimakrise verursachte Veränderung so schnell, dass die natürliche Anpassungsfähigkeit oft nicht Schritt halten könne.

Deshalb brauche es Massnahmen. Dazu gehöre die gezielte Aufzucht von grösseren «Besatzlarven», damit sie die ersten kritischen Lebenswochen behütet in der Zucht überspringen könnten. Falls sich die Felchenpopulation dank solcher Massnahmen erhole, sei dies ein bedeutender Schritt in Richtung Klimaanpassung des Bodensees.

Die Felchenbestände sind im Bodensee in den letzten 20 Jahren stetig zurückgegangen. Momentan gilt deshalb ein dreijähriges Fangverbot für den beliebten Speisefisch.

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