Bödmerenwald im Muotatal wird immer urwaldähnlicher
Der Bödmerenwald im Kanton Schwyz wird immer urwaldähnlicher. Das zeigt eine jüngste Waldinventur.

Das Wichtigste in Kürze
- Im Bödmerenwald SZ gibt es immer mehr lebende Bäume und Totholz.
- Laut Forschern wirke er stellenweise schon fast wie ein Urwald.
- Das durchschnittliche Holzvolumen hat sich in den letzten 44 Jahren verdoppelt.
Von Menschen gänzlich unberührte Wälder gibt es in der Schweiz kaum mehr. Die jüngste Waldinventur der Forschungsanstalt WSL zeigt nun aber, dass der Bödmerenwald im Kanton Schwyz immer urwaldähnlicher wird: Es gibt dort immer mehr lebende Bäume und Totholz.
Der Bödmerenwald sei in einem sehr naturnahen Zustand und wirke stellenweise schon fast wie ein Urwald. Das teilte die Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) am Montag mit.
Holzvolumen nahm um die Hälfte zu
Demnach nahm das durchschnittliche Holzvolumen an lebenden Bäumen in den vergangenen 44 Jahren um die Hälfte zu. Und immer mehr Bäume werden zu Giganten: Etwa 3,5 Bäume pro Hektare weisen derzeit einen Stammdurchmesser von achtzig Zentimeter und mehr auf.

Auch liegt immer mehr Totholz, das vielen Insekten ein Zuhause bietet, im Wald herum. Davon entfielen drei Viertel auf liegende Stämme und ein erheblicher Anteil auf stark vermodertes Totholz, schrieb die WSL. Allerdings gebe es immer noch weniger Totholz als etwa in den Urwäldern der Alpen und Karpaten. Das dürfte auf die während langer Zeit betriebene Alpwirtschaft im Bödmerenwald zurückzuführen sein.
Der Bödmerenwald liegt zuhinterst im Muotatal am Pragelpass. Er wurde 1971 auf fünf Hektaren Fläche unter Schutz gestellt. Heute sind 463 Hektaren – oder mehr als 500 Fussballfelder – des urwaldähnlichen Waldes geschützt.