Boswiler Gemeindeschreiber hetzt gegen Flüchtlinge
Der Gemeindeschreiber von Boswil AG ist auch stellvertretender Leiter der Sozialen Dienste. Privat hetzt er gegen Flüchtlinge und Sozialhilfebezüger.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine Gemeindeschreiber hetzt gegen sozial Benachteiligte.
- Er ruft gar zur Todesstrafe auf.
Daniel Wicki ist Gemeindeschreiber und stellvertretender Leiter der Sozialen Dienste. Er hat mit Menschen, die sich in einer Notlage befinden, zu tun. Nun kommt ans Licht: Wicki hat gerade mit diesen Menschen ein gehöriges Problem.
Privat hetzt Wicki nämlich gegen Asylsuchende und beklagt sich über Sozialhilfebezüger, wie der «Blick» schreibt. Zusätzlich fordert Wicki dazu auf, Vergewaltiger zu ermorden. So schrieb er offenbar nach einer Vergewaltigung in Deutschland: «An die Wand stellen und ihnen eine saubere 9-mm-Impfung verpassen!!!! Tut nicht weh, ist effizient und nachhaltig.»
Aufruf zur Selbstjustiz?
Bei der Vergewaltigung war unter anderem ein Asylbewerber beteiligt. Offiziell wurde die Todesstrafe in der Schweiz 1942 abgeschafft. Wicki plädiert scheinbar – als Staatsangestellter – ebenfalls für Selbstjustiz. So schrieb er nach einem Raubüberfall eines Kosovaren: «Härtefall: Das ist doch dann der Fall, wenn Eidgenossen genau so Leute mit aller Härte eigenhändig zum Land rausprügeln.»
Ein Gemeindeschreiber mit einer Rechtsstaatsauffassung von Saudis oder Iranern. https://t.co/iNWvsMplFY
— Gerhard Pfister 🤍💙💛 (@gerhardpfister) December 6, 2018
Über Schutzsuchende schrieb Wicki: «Tja, die Handys der Flüchtlinge sind wasserdicht, saufen nicht ab usw. Komischerweise verlieren aber alle ihre Ausweise und Pässe während dem Böötlen über das Meer ...»
Gemeindeamman erkennt kein Problem
Der Boswiler Gemeindeamman Michael Weber sieht kein Problem bei Wickis verhalten. Gegenüber dem «Blick» sagte er: «Herr Wicki nutzt die Kanäle, die zur Verfügung stehen und auch fleissig gelesen werden, um seine persönliche Meinung zu äussern.»
In #Boswil möchte ich nie wohnen und Steuern bezahlen. pic.twitter.com/wm3sSm77bP
— iKrass (@FlascheNitLeer) December 6, 2018
Anders klingt es Beispielsweise bei CVP-Parteipräsident Gerhard Pfister. Auf Twitter schreibt er: «Ein Gemeindeschreiber mit einer Rechtsstaatsauffassung von Saudis oder Iranern.» Auch andere Politiker zeigen sich irritiert über die Enthüllung.
Es ist nicht das erste Mal, dass Wicki auffällt. Als die Gemeinde Anfang 2018 eine Liste mit allen Sozialhilfebeziehenden veröffentlichte, sagte er, die Namen sei zu aufwendig.