Brienz GR: Grosse Gefahr nach Schuttstrom gebannt

Dominik Neuhaus
Dominik Neuhaus

Thusis,

Nachdem in der Nacht auf Freitag ein Grossteil der Insel in Brienz GR in einem Schuttstrom abgerutscht ist, hat das Dorf die grösste Gefahr wohl überstanden.

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Brienz Untergrund ist seit Menschengedenken in Bewegung. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Zwei Drittel der Insel in Brienz GR sind in der Nacht auf Freitag abgerutscht.
  • Die grosse Gefahr dürfte damit für den Moment gebannt sein.
  • Es ist allerdings unklar, wie sich der Berg weiter verhalten wird.

In der Nacht auf Freitag ist in Brienz GR ein Grossteil der Insel in einem Schuttstrom abgerutscht. Er verfehlte das Dorf nur knapp. Was seit Wochen erwartet wurde, ist nun also eingetreten. Die grosse Gefahr sei damit zunächst gebannt, sagt der Geologe Andreas Huwiler gegenüber der «Aargauer Zeitung».

In dem Schuttstrom sind zwei Drittel der Insel den Berg hinuntergestürzt. Der Experte vermutet, dass auch der letzte Drittel irgendwann abfallen wird. «Über sehr lange Zeit erodiert jeder Berg.» Im Moment gehe man aber davon aus, dass sich der Berg stabilisieren werde.

Unklar ist allerdings noch, wie sich das Plateau hinter der Insel verhält, welches ein noch grösseres Volumen hat. Vor dem Absturz habe man die Gefahr gut einschätzen können, die Situation habe sich jetzt aber verändert.

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«Die Insel war wie ein schwerer Stein, der das obere Gestein gestützt hat. Wenn der Stein weg ist, kann es passieren, dass der obere Teil kippt.» Wie gefährlich das sei, könne man noch nicht sagen. Die aktuellen Daten zeigen aber laut dem Experten, «dass sich das Plateau wieder langsamer bewegt.»

Auch von Schuttablagerungen, die momentan vor dem Dorf liegen, könnte noch eine Gefahr ausgehen. Es muss beobachtet werden, «ob sich diese bei starken Niederschlägen noch mobilisieren könnten». «Man kann noch nicht sagen, dass der Schuttstrom das Dorf wirklich nicht erreicht.»

Entwässerungskanal soll Berg stabilisieren

Die Gemeinde hat Pläne, mit einem Entwässerungskanal die Absturzgefahr des Plateaus zu verringern, indem der rutschige Torf stabilisiert wird. «Wir gehen aber davon aus, dass der rutschige Torf mit dem Berg gekoppelt ist. Wenn wir den Torf verlangsamen, hat das auch einen Einfluss auf den Berg», erklärt Huwiler.

Über dieses Bauvorhaben soll die Gemeinde schon am 14. Juli befinden. 2024 könnte dann mit dem Bau begonnen werden. «Damit könnte man das Problem nachhaltig lösen», ist sich Huwiler sicher.

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Kommentare

User #2166 (nicht angemeldet)

Ich lese jedesmal 'shitstorm'

User #4837 (nicht angemeldet)

Fein! Glück gehabt!

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