Britischer Superspreader: Kanton Bern will in Wengen mehr testen

In Wengen sollen die Testkapazitäten erhöht werden. Der Ort im Berner Oberland wurde zum Hotspot.

Superspreader Wengen
Ein Skifahrer mit Schutzmaske in Wengen. Der Ort hat sich zum Corona-Hotspot entwickelt. - sda - KEYSTONE/MARCEL BIERI

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Kanton Bern will in Wengen mehr testen lassen.
  • Die Fallzahlen im beliebten Ferienort sind rasant gestiegen.
  • Das führte gestern Montag zur Absage der Lauberhornrennen.

Der Kanton Bern will die Testkapazitäten im Corona-Hotspot Wengen erhöhen. Das kündigte die Gesundheitsdirektion am Dienstag in einem Brief an die Bevölkerung und die Gäste des Wintersportorts an.

«Lassen Sie sich testen, auch wenn Sie nur sehr geringe Anzeichen von Covid-19-Symptomen aufweisen», heisst es in dem Schreiben.

«Sie können sich auch ohne Symptome testen lassen.» Zudem solle man sich vor einer allfälligen Abreise aus Wengen unbedingt einem Test unterziehen.

Absage der Lauberhornrennen

Die breitere Testung werde den Behörden helfen einzuschätzen, wie weit das Virus in Wengen verbreitet sei. Bei Bedarf könnten die Behörden dann weitere Massnahmen ergreifen, beispielsweise weitere gezielte Testaktionen oder eine Schliessung des Skigebiets.

Der Kanton Bern hatte am Montag die Lauberhornrennen kurzfristig abgesagt. Grund dafür waren die Fallzahlen in Wengen, die zuletzt stark zunahmen. Zudem gab es auch Ansteckungen im Umfeld der Organisatoren.

Laut den Angaben vom Dienstag gab es in Wengen erst im vergangenen Oktober die allerersten Covid-19-Fälle. Mitte Dezember lag die Zahl bei 10. Seither ist sie innert kürzester Zeit auf 70 gestiegen.

Britische Mutation aufgetaucht

Davon gab es 28 positive Fälle über den Jahreswechsel in einem einzigen Hotel. Einer der Gäste war ein britischer Tourist, der später positiv auf die neue Virusvariante getestet wurde. Im weiteren Verlauf sei es zu vielen Übertragungen unter dem Hotelpersonal gekommen, schreibt der Kanton Bern.

Auch andere Menschen in Wengen seien betroffen. Bei bisher sechs Personen sei die mutierte Variante nachgewiesen worden, weitere Bestätigungen stünden noch aus. Die Behörden gehen davon aus, dass die meisten oder sogar alle positiven Fälle auf das «Britenvirus» zurückgehen.

Die Ansteckungsketten seien noch nicht unterbrochen, schreibt die Gesundheitsdirektion. Laufend kämen neue Fälle dazu.

Hotel geschlossen

Bevölkerung und Gäste seien aufgerufen, die Hygiene- und Schutzmassnahme weiterhin strikte einzuhalten. Auch seien die physischen sozialen Kontakte auf das absolute Minimum zu reduzieren. «Bleiben Sie wann immer möglich zu Hause», heisst es in dem Schreiben.

Ein Wengener Hotel ist wegen Corona-Fällen geschlossen worden, wie es auf der Webseite des Hotels heisst. Trotz Sicherheitsmassnahmen hätten sich einige Angestellte angesteckt. In der Folge habe das Management zusammen mit den Lokalbehörden beschlossen, den Betrieb bis zum 20. Januar zu schliessen.

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