Bülach ZH: Nach heftiger Kritik verteidigt Stadt Polizeichef
Drei Insider sprachen mit dem «SonntagsBlick» über die Missstände bei der Stadtpolizei Bülach ZH. Nun meldet sich auch die Stadtverwaltung zu Wort.
Das Wichtigste in Kürze
- Bei der Stadtpolizei Bülach ZH kommt es zu einer Kündigungswelle.
- Gegenüber dem «SonntagsBlick» kritisieren drei Insider den Polizeichef.
- Nun stellt sich die Stadtverwaltung in einer Medienmitteilung hinter den Polizeichef.
In der Stadtpolizei Bülach ZH haben in den letzten sieben Monaten sieben Polizisten gekündigt. «SonntagsBlick» sprach mit drei aktiven Polizisten über die Missstände. Für die Massenkündigungen soll laut der Insider der Polizeichef verantwortlich sein.
Die Rede sei von einem Klima der Angst, von Einschüchterungen und toxischem Führungsstil. Einer der Insider sagte: «Ich weiss nicht, ob die Bevölkerung uns noch vertrauen würde, wenn die wüsste, was bei uns läuft.»
Auf die Frage von «SonntagsBlick», ob die Stadtpolizei in ihrer momentanen Verfassung ihren Auftrag noch wahrnehmen kann, antwortete ein Insider: «Ich denke nicht, nein.»
Bei der Bülacher Polizei heisst es auf Anfrage der Zeitung: Man gebe zu personalrechtlichen und führungstechnischen Fragen aus Daten- und Persönlichkeitsschutz grundsätzlich keine Auskunft. Abteilungsleiter Roland Engeler bestätigt mehrere Abgänge bei der Stapo.
Stadtverwaltung Bülach meldet sich zu Wort
Nun meldet sich auch die Stadt Bülach in einer Medienmitteilung zu Wort. Die Anschuldigungen seien «haltlos und entbehren jeglicher Grundlage», heisst es aus der Stadtverwaltung.
Die Kündigungswelle, begründet die Stadt, sei «der üblichen Personalfluktuation und der unterschiedlichen Auffassung bezüglich der Unternehmenskultur der Stadtverwaltung geschuldet». Der Polizeichef setze sich für eine «bürgerorientierte und vor allem bürgernahe Dienstausübung» ein.
Weiter wird in der Medienmitteilung betont: Der Polizeichef wird von der Gemeinde als auch vom Stadtrat und der Leitung der Stadtverwaltung Bülach unterstützt. «Dies ohne die bisweilen nötigen repressiven Massnahmen ausser Acht zu lassen», wird noch von der Stadt klargestellt.