Bund setzt für Provenienzforschung zwei Schwerpunkte
Das Bundesamt für Kultur will bei der Unterstützung der Provenienzforschung in den kommenden zwei Jahren zwei Schwerpunkte setzen: einen bei NS-Raubkunst und einen zweiten bei «Kulturgütern aus kolonialen Kontexten».
Das Wichtigste in Kürze
- Die Projektbeiträge für 2023 und 2024 werden bis Ende November ausgeschrieben.
Das Bundesamt für Kultur (BAK) will mit der neuen Ausschreibung die Entwicklungen im Bereich des belasteten Kulturerbes Rechnung tragen, wie es am Freitag festhielt. Die bestehenden Förderschwerpunkte werden zudem erweitert.
Geht es um NS-Raubkunst, soll neu auch der historische Kontext von Transaktionen abgeklärt werden. Gemeint sind beispielsweise die Umstände eines Verkaufs oder die Situation auf dem Markt. Auch die Vermittlung von Resultaten sowie die Suche nach Erbinnen und Erben will der Bund neu unterstützen.
Geht es um Kulturgüter aus früheren Kolonialgebieten, will das BAK in erster Linie Projekte unterstützen, die in Zusammenarbeit mit den betroffenen Herkunftsgemeinschaften durchgeführt werden. Auch wissenschaftliche Kooperationen mit den Herkunftsländern sowie die Vermittlung von Forschungsresultaten will das BAK berücksichtigen.
Die Ausschreibung läuft bis zum 30. November; bis Ende Jahr sollen die unterstützten Projekte bekannt sein. Die Schlussberichte der Provenienzforschungsprojekte sollen online veröffentlicht werden.