Bundesrat hat Bedenken bei Cargo sous Terrain

Luca Ferrari
Luca Ferrari

Bern,

Cargo sous Terrain will den unterirdischen Güter-Transport im Mittelland realisieren. Der Bundesrat nickt das Projekt durch – mit einer Sorge.

Cargo sous terrain
Die Computerillustration zeigt, wie «Cargo Sous Terrain» Industrie- und Logistikzentren mit den Städten durch einen unterirdischen Tunnel verbindet. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ab 2030 könnten Rohstoffe und Päckli im Mittelland unterirdisch versendet werden.
  • Das Projekt dazu heisst «Cargo sous Terrain».
  • Potentielles Risiko stellt zurzeit die China-Firma Dagong Global Investment dar.

Der Bundesrat hat am Freitag «Ja» zum Projekt Cargo sous Terrain gesagt. Das heisst noch nicht, dass das Multi-Millionen-Projekt zustande kommen wird. Im nächsten Schritt wird es vom Verkehrsdepartement geprüft.

Bis Ende Jahr wird die Vernehmlassung genau feststellen, ob Cargo sous Terrain in Politik und Wirtschaft die für die Umsetzung nötige Unterstützung findet. Danach befindet noch einmal der Bundesrat darüber. Bis dahin sind einige Hürden zu nehmen.

Alle Kantone müssen mit den Bauten einverstanden sein. Diesen Prozess erleichtert der Bundesrat, indem die Initianten dank einem Spezialgesetz die kantonalen Bauvorschriften zugunsten der staatlichen Regelung umgehen können. Zudem müssen satte 100 Millionen Franken bereitstehen. Mindestens die Hälfte davon muss zwingend von Förderern aus der Schweiz kommen.

Zweifel wegen chinesischem Investor

Genau hier liegt der Knackpunkt: Dagong Global Investment, ein grosser Investor des Projekts aus China, sorgte letztens für negative Schlagzeilen. Dessen Schwesterfirma wurden von China Sperren auferlegt – ein potentielles Risiko für Cargo sous Terrain. Projekt-Sprecher Patrik Aellig versichert jedoch gegenüber dem «Tagesanzeiger»: «Wir wissen ganz genau, mit wem wir es zu tun haben.»

Cargo sous Terrain hat das Ziel, den Güter-Transport im Schweizer Mittelland zu revolutionieren. Der Transfer soll 20 bis 40 Meter unter der Erde stattfinden. Im Jahr 2030 könnte so das erste Karton-Päckli seinen Weg durch den bernischen Untergrund machen.

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