Bundesrat will Fernbusse zulassen

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Bern,

Der Bundesrat will das Schweizer Schienennetz für ausländische Bahnen öffnen. Dazu möchte er ein entsprechendes EU-Abkommen übernehmen. Gleichzeitig sollen mehr Fernbusse auf Schweizer Strassen verkehren.

Bus statt Auto

Die SBB verliert ihr Monopol.
Die SBB verliert ihr Monopol. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Das SBB-Monopol fällt.
  • Der Bundesrat will nationale Fernbuslinien zulassen.
  • Eine vollständige Liberalisierung der nationalen Fernbusse lehnt der Bundesrat ab.

Das schreibt der Bundesrat in einem Bericht, den er im Auftrag des Nationalrats erstellt hat. Darin untersuchte er die Entwicklungsmöglichkeiten des internationalen Personenverkehrs und von Fernbuslinien im Inland. Eine vollständige Liberalisierung der nationalen Fernbusse lehnt der Bundesrat ab. Damit würde ein isoliertes Parallelsystem im öffentlichen Verkehr geschaffen, warnt er. Die Fernbusse hätten zudem gegenüber den konzessionspflichtigen Anbietern einen Wettbewerbsvorteil. Der Bundesrat zeigt sich aber bereit, Fernbuslinien im Inland im Rahmen des geltenden Rechts zu ermöglichen, sofern die dafür nötigen Voraussetzungen erfüllt sind. Damit wäre sichergestellt, dass die neuen Fernbuslinien in die bestehenden Angebote integriert werden und dass bei Sicherheit und Arbeitsrecht die gleichen Vorschriften gelten.

Der Bundesrat verspricht sich davon eine «punktuelle Ergänzung» in der Nacht oder dort, wo Bahnen zum Beispiel nicht optimale Tangentialverbindungen bieten. Er hofft, dass vor allem Autofahrer auf Fernbusse umsteigen und so das Strassennetz entlasten würden. Während die Fernbusse die Bahnen nicht direkt konkurrenzieren sollen, könnte die Öffnung des Schienennetzes die Schweizer Anbieter unter Druck setzen. Das lasse eine Verbesserung des bestehenden Angebots erwarten, schreibt der Bundesrat im Bericht. Andererseits würde die Öffnung auch neue Märkte für Schweizer Bahnunternehmen erschliessen, da diese sich im Gegenzug um Strecken im Ausland bewerben könnten.

Der deutsche Fernbus-Gigant Flixbus freut sich über den Entscheid: «Wir prüfen derzeit ob hier ein Inlandsnetz für uns infrage kommt», sagt Flixbus-Sprecher Martin Mangiapia zu Nau. Konkrete Pläne gibt es aber nach wie vor nicht.

Im grenzüberschreitenden Personenverkehr müssen schweizerische und ausländische Bahnunternehmen zusammenarbeiten. Der Bundesrat erwägt nun, diese Beschränkung aufzuheben. Damit könnten ausländische Bahnen sogar Passagiere innerhalb der Schweiz transportieren, sofern das Hauptziel die Verbindung ins Ausland bleibt. (sda/bam)

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