Bundesrat will sechsspurige Autobahnen in der Schweiz

Der Bundesrat plant einen Grossausbau des Schweizer Autobahnnetzes und will vielerorts sechsspurige Autobahnen lancieren.

Unzählige Fahrzeuge stehen auf der Autobahn im Stau.
Unzählige Fahrzeuge stehen auf der Autobahn im Stau. (Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Schweizer Autobahnnetz soll massiv ausgebaut werden.
  • Das sieht eine «Langfristperspektive» des Bundesrates vor.
  • Dabei sind auch sechsspurige Autobahnen im Gespräch.

Der Bundesrat strebt einen Grossausbau des Schweizer Autobahnnetzes mit vielerorts sechsspurigen Strassen an. Die in der jüngsten Botschaft ans Parlament im Kapitel «Langfristperspektive Nationalstrassen» skizzierten Pläne zielen auf eine markante Verbreiterung der Strassenkapazität, wie die «NZZ am Sonntag» schreibt. Gemäss dem Konzept sollen die Nationalstrassen «innerhalb und zwischen» den grossstädtischen Gebieten «konsequent auf mindestens zwei mal drei Spuren» ausgebaut werden.

Dies bedeutet dem Bericht zufolge, dass die Autobahn im Dreieck Zürich-Bern-Basel komplett auf sechs Spuren erweitert wird, aber auch weiter in die Ostschweiz über Winterthur nach St. Gallen und in die Romandie nach Lausanne und Genf. Dazu kommt noch ein Ausbau im Tessin, von Bellinzona bis zur Grenze in Chiasso. Zum Autobahnnetz der Zukunft gehören demnach auch neue Strecken.

So denkt der Bund daran, die Autobahnen etwa um Genf, Lausanne oder Basel «zu einem Ringsystem» auszubauen. Zwischen den Grossräumen Bern und Luzern sowie zur Umfahrung der Agglomeration Zürich hält er gänzlich neue Autobahnabschnitte für nötig. Zurzeit bestehen die total 1855 Kilometer Nationalstrasse zu über 70 Prozent aus vier Spuren. Gerade mal 97 Kilometer Autobahn sind sechsspurig. Im Limmattal, bei Lausanne und im Aargau sind kurze Abschnitte bei Verzweigungen sieben oder gar acht Spuren breit.

Kritik von Links

Während diese Pläne des Bundesrats bei der Wirtschaft und bei den bürgerlichen Politikern Anklang finden, gibt es Kritik von Links. «Ein solch überrissener Kapazitätsausbau ist ein falsches Signal, das langfristig nur noch mehr Autoverkehr generiert», sagt der grüne Nationalrat Michael Töngi zur Zeitung. Auch die SP lehnt den vorgeschlagenen Ausbau ab.

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