Bündner Jäger erlegen Hirsch mit 6 Kilo Plastikmüll im Magen

Noëlle Steiner
Noëlle Steiner

Österreich,

Von Komposthaufen angelockt, erschien ein Hirsch regelmässig in Bündner Bergdörfern. Nach seinem Tod wurden sechs Kilo Plastikmüll in seinem Magen gefunden.

Hirsch Plastikmüll
Im Magen eines Hirschs wurden sechs Kilo Plastikmüll gefunden. Die Tiere werden mit Futterangeboten ins Siedlungsgebiet gelockt. - Staatskanzlei Graubünden

Das Wichtigste in Kürze

  • In Graubünden wurde ein Hirsch mit sechs Kilogramm Plastik im Magen gefunden.
  • Wegen seines Verhaltens und des grossen Sicherheitsrisikos musste das Tier erlegt werden.

Sobald der erste Schnee kommt, tauchen immer wieder Hirsche in Dörfern auf. Der Grund: Fütterungen locken die Tiere in die Siedlungen. Doch das Futterangebot im Siedlungsgebiet kann für die Hirsche fatale Konsequenzen haben, wie ein aktuelles Beispiel in Arosa zeigt.

Von Komposthaufen und Vogelhäuschen angelockt, hielt sich ein Hirsch in letzter Zeit oft in den Bergdörfern Arosa und Langwies auf. Aufgrund seines Verhaltens wurde er jedoch zum Sicherheitsrisiko und musste von Wildhütern anfangs Dezember erlegt werden.

Plastikmüll jahrelang in Hirsch-Magen

Wie die Standeskanzlei Graubünden heute mitteilte, kamen bei der Untersuchung des Kadavers sechs Kilo Plastikabfall zum Vorschein: Plastikhandschuhe, Schnüre, Vogelfutternetze und vieles mehr. Die im Magen gefundenen Plastikteile waren teilweise schon jahrelang im Körper des Tieres. Der Hirsch wog einiges weniger als ein vergleichbares Tier in diesem Alter.

Hirsch Plastikmüll
Im Magen des Hirsches wurden sechs Kilogramm Plastikmüll gefunden. - Standeskanzlei Graubünden

Das Bündner Jagdgesetz verbietet aktive und passive Wildtierfütterungen. Trotzdem werden immer wieder Wildtiere mit Nahrungsquellen in Siedlungsnähe angelockt.

Die Tiere überqueren bei ihrer Futtersuche Strassen, Eisenbahnlinien und Zäune, was zu gefährlichen Situationen führen kann. Mit dem ausgelegten Futter nehmen die Tiere Plastikteile und Abfälle auf, welche sie nicht ausscheiden können.

Bei der Nahrungssuche der Wildtiere können aber auch Menschen und Eigentum zu Schaden kommen. Die Hirsche verlieren zunehmend ihre natürliche Scheu und fliehen nicht.

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