Das Greenpeace-Schiff ankert in Basel

Seit einigen Wochen ist das Greenpeace-Schiff Beluga II in ganz Europa unterwegs. Die Umweltaktivisten klären auf, was Plastikmüll mit unseren Meeren anstellt.

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Greenpeace prangert mit dem riesigen Plakat einen Schweizer Grosskonzern an. - Nau

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Greenpeace-Aktionsschiff Beluga II ist im Frühjahr auf Plastik-Tour unterwegs.
  • Die Aktion von Greenpeace gegen Plastikmüll ist klar an Nestlé adressiert.
  • Dieses Wochenende legt das Schiff der Umweltaktivisten in Basel an.

Der Anker wurde direkt bei der Schifflände in Basel gelegt. Ein grosses gelbes Banner wurde aufgezogen. Falls dies noch nicht genug Aufmerksamkeit auf sich zieht, erledigt ein mehrere Meter hohes Monster aus Plastik den Rest.

Das Greenpeace-Aktionsschiff Beluga II ist Anfang März mit einer klaren Mission in die europäischen Gewässer gestochen. «Wir wollen aufklären, was all der viele Plastikmüll im Meer anrichtet», erklärt Yves Zenger, Mediensprecher von Greenpeace.

«Erst kürzlich konnte man wieder von einem schwangeren Walweibchen lesen, das tot angespült wurde. In ihrem Magen wurden 22 Kilo Plastik gefunden.»

Dies ist kein Einzelfall: Vor knapp einem Monat strandete auf den Philippinen ein Wal. Sein Magen war mit 40 Kilo Plastikmüll gefüllt. Das Tier war so geschwächt, dass es nicht mehr aus eigener Kraft schwimmen konnte.

Die Aktion von Greenpeace ist klar an Nestlé adressiert

Das Greenpeace-Aktionsschiff Beluga II ist im Frühjahr auf Plastik-Tour durch Europa. Ankern wird es in den Niederlanden, Frankreich, Deutschland und eben in der Schweiz.

Auf ihrer Mission gegen Plastikmüll in den Gewässern ist die Crew nicht alleine unterwegs. Ein mehrere Meter hohes Monster begleitet sie. «Das Ungeheuer besteht komplett aus Müll. Diesen haben Greenpeace-Aktivisten auf den Philippinen an den Stränden unbewohnter Inseln gesammelt», so Zenger.

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Yves Zenger, Mediensprecher von Greenpeace, erklärt woher das Plastikmonster kommt. - Nau

Der Grossteil des Plastikmülls besteht aus Einwegverpackungen von Firmen wie Unilever, Procter & Gamble, sowie von Nestlé. An letztgenannten Grosskonzern ist die Greenpeace-Aktion dann auch adressiert.

«Alleine im letzten Jahr hat Nesté 1,7 Millionen Tonnen Plastik produziert. 98 Prozent seiner Produkte verkauft das Unternehmen in Einwegverpackungen. Nestlé ist damit gemäss weltweitem Marken-Audit der drittgrösste Plastikverschmutzer weltweit», prangert die Non-Profit-Organisation im Internet an.

Plastik sei in wenigen Sekunden hergestellt, in wenigen Minuten gebraucht und bleibe dann für hunderte Jahre liegen, sagt Zenger. «Dass Tiere qualvoll an ihrem Müll ersticken, scheint die Grosskonzerne nicht zu interessieren. Wir fordern aber, dass sie Verantwortung übernehmen.»

90 Prozent des Plastiks ist nicht recycelbar

Tatsächlich kommunizierte Nestlé, seine Verpackungen «bis 2025 zu 100 Prozent recyclingfähig oder wiederverwendbar zu machen». Das Unternehmen lege dabei seinen Schwerpunkt auf die Vermeidung von Plastikmüll.

Yves Zenger kontert: «Nur 10 Prozent vom weltweit genutzten oder produzierten Plastik wird recycelt. Den grössten Teil kann man gar nicht recyceln. Gerade die dünnen Einwegverpackungen werden einfach verbrannt.»

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Das sind die Forderungen die Greenpeace an Nestlé stellt. - Nau

Greenpeace fordert Nestlé deshalb auf, alternative Mehrwegsysteme als Verpackung zu verwenden, nur so könne das Problem gelöst werden. Auf andere Materialien auszuweichen, nützt laut Zenger nichts: «Papier oder Bioplastik werden das Problem nicht lösen. Auch diese Materialien lösen sich nicht von alleine im Wasser auf.»

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