Bürgenstock: Hunderte Rehkitze in Todes-Gefahr!
Drohnen werden zur Rettung von Rehkitzen eingesetzt. Während der Friedenskonferenz auf dem Bürgenstock herrscht aber ein totales Flugverbot.
Das Wichtigste in Kürze
- Am 15. und 16. Juni findet auf dem Bürgenstock eine Friedenskonferenz statt.
- Deswegen herrscht ein komplettes Drohnen-Flugverbot – sehr zum Ärgernis der Jäger.
- Diese retten mit Drohnen nämlich Rehkitze aus dem hohen Gras.
Am 15. und 16. Juni findet auf dem Bürgenstock die Friedenskonferenz statt, zu welcher der ukrainische Präsident Selenskyj und die Schweizer Regierung eingeladen haben. Im Umkreis von 28 Kilometern herrscht ein absolutes Flugverbot für Drohnen. Darunter leiden vor allem junge Rehkitze, schreibt die «Luzerner Zeitung».
Im Kanton Luzern werden jährlich Hunderte Rehkitze von Jägerinnen und Jäger vor dem Tod bewahrt. Morgens fliegen sie mit Wärmebildkameras an einer Drohne über die Felder und können so die Verstecke der Jungtiere ausmachen.
Die Muttertiere verstecken ihre Jungen oft im hohen Gras. Später transportieren die Jägerinnen und Jäger die Rehkitze in Kisten vom Feld, bis dieses gemäht ist.
Ökowiesen dürfen ab dem 15. Juni gemäht werden
Das Drohnen-Flugverbot kommt zu einem besonders ungünstigen Zeitpunkt: Ab dem 15. Juni dürfen Bauern ihre Ökowiesen mähen – genau dort halten sich viele Rehe auf. Die Bäuerinnen und Bauern werden die Wiesen aufgrund des frühen Vegetationsbeginns so schnell wie möglich mähen wollen.
Fabian Stadelmann, Präsident der Revierjagd Luzern, ist schockiert über das harte Verbot. «Im letzten Jahr konnten wir rund um meinen Wohnort 80 Kitze vor dem sicheren Tod retten.» Das sagt der oberste Jäger des Kantons zur «Luzerner Zeitung».
Stadelmann und seine Mitstreiter kämpfen für eine Lösung. Wird keine ihrer Vorschläge beachtet, so müssen die Jagdgruppen und die Landwirtinnen und Landwirte wieder auf die alten Methoden setzten: zum Beispiel Raubtierduftstoffe versprühen oder die Wiesen ablaufen. All diese Methoden sind mühsamer und weniger effizient.