Burnout wurde von der WHO als Krankheit anerkannt
Mit der Entscheidung legen die Experten eine Definition vor, in der sie das Phänomen auf «chronischen Stress am Arbeitsplatz» zurückführen.
Das Wichtigste in Kürze
- Burnout wurde von der WHO als Krankheit anerkannt.
- Es sei «chronischer Stress am Arbeitsplatz, der nicht erfolgreich verarbeitet wird».
- Die WHO weist daraufhin, dass es ausschliesslich im beruflichen Zusammenhang gilt.
Fachleute diskutieren seit Jahrzehnten darüber, wie man Burnout definiert und ob es eine Krankheit ist. Ärzte und Krankenversicherer orientieren sich bei ihrer Arbeit oft an der Internationalen Klassifikation der Krankheiten (ICD) der WHO. Darin ist Burnout künftig als Syndrom aufgrund von «chronischem Stress am Arbeitsplatz, der nicht erfolgreich verarbeitet wird» definiert.
Dabei sehen die Gesundheitsexperten drei Dimensionen der Krankheit: ein Gefühl von Erschöpfung, eine zunehmende geistige Distanz oder negative Haltung zum eigenen Job sowie verringertes berufliches Leistungsvermögen. Zudem weist die WHO darauf hin, dass der Begriff Burnout ausschliesslich im beruflichen Zusammenhang verwendet werden sollte.
ICD-11
Die neue Klassifikationsliste mit dem Namen ICD-11 soll im Januar 2022 in Kraft treten. In ihr ist auch eine Reihe weiterer Änderungen enthalten: «zwanghaftes Sexualverhalten» wird als psychische Störung anerkannt. Ausserdem sollen parallel zu Glücksspiel oder Drogen erstmals auch Videospiele als möglicher Auslöser einer Sucht aufgenommen werden.
Menschen, die transgender sind, fallen zudem künftig nicht mehr unter die WHO-Definition für psychische Störungen. Stattdessen wird das Thema in dem Kapitel behandelt, das sich mit sexueller Gesundheit beschäftigt.