Bus-Kamera filmte Attacke auf Mann in Winterthur
Am Samstag ist ein Mann in Winterthur ZH von einer Gruppe verprügelt und angezündet worden. Eine Kamera filmte, wie die Attacke im Bus begann.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Samstag ist ein 32-Jähriger in Winterthur ZH brutal angegriffen worden.
- Eine Buskamera filmte die Attacke, kurz bevor die Gruppe das Opfer anzündete.
- Ein mazedonischer Tourist schlug die Täter mutig in die Flucht.
Am Samstagabend hat sich an der Haltestelle «Waser» in Winterthur ZH Schockierendes ereignet. Ein Mann rempelt – offenbar aus Versehen – eine Gruppe junger Männer an. Diese drängt ihn daraufhin aus dem Bus, besprüht ihn mit einer brennbaren Flüssigkeit und zündet ihn an.
Jetzt zeigt sich: Die Attacke im Bus ist auf Video festgehalten. «Alle Stadtbusse sind mit Videokameras ausgerüstet», erklärt Michael Poysden von Stadtbus Winterthur. «Die Videosequenz dieses Vorfalls wurde an die Staatsanwaltschaft übergeben.»
Auch einzelne Haltestellen seien mit Videokameras ausgerüstet – «Waser» gehört allerdings nicht dazu.
Trotz des grausamen Vorfalls: Eine weitere Aufrüstung bei der Videoüberwachung sei aktuell kein Thema, so Poysden.
Opfer nur leicht verletzt
Die Kantonspolizei bestätigt, dass die Video-Aufnahmen Gegenstand der Ermittlungen seien. Zu Verhaftungen sei es noch nicht gekommen. Allerdings seien bereits einige Hinweise eingegangen, denen die Ermittlungsbehörden nun nachgingen.
Weitere Details gibt Mediensprecherin Carmen Suber mit Hinweis auf die laufenden Ermittlungen nicht preis.
Bezüglich Opfer kann Suber immerhin Entwarnung geben: Der Mann habe beim Angriff nur leichte Verletzungen erlitten und sei nicht mehr im Spital.
Retter gab sich als Polizist aus
Beobachtet wurde die Gewalttat auch von einem Touristen aus Mazedonien. Der 31-jährige A.A. sitzt bei der Haltestelle auf der Bank, als sich die fünfköpfige Gruppe auf den wehrlosen Mann stürzt.
Furchtlos steht der Mazedonier auf und schreit: «Ich bin Polizei, ich bin Polizei», wie sein Bruder gegenüber dem «Landboten» sagt. Das habe die Männer in die Flucht getrieben.
Reaktionsschnell habe A. (32) seine Trainerjacke ausgezogen und über den brennenden Mann geworfen. Zusammen mit dem von ihm zur Hilfe gerufenen Bruder konnte er das Feuer löschen und das Opfer retten.
Täter weiterhin flüchtig
Der 32-Jährige zeigt sich nach seiner Heldentat schockiert und meint: «So etwas hätte ich in der Schweiz nie erwartet.» Die Täter schätzt der ehemalige Soldat zwischen 16 und 18 Jahren ein.
Die ausgerückten Sanitäter kümmerten sich um das Opfer, das beim Angriff Prellungen und Brandverletzungen erlitt, und brachten es ins Spital. Die Suche nach den Tätern verlief bislang ohne Erfolg.
Wer Angaben zum Vorfall machen kann, wird gebeten, sich bei der Kantonspolizei Zürich unter der Nummer 058 648 48 48 zu melden.
