Camper sauer: Schwäne attackieren Kids & verkoten Strand

Andrea Schüpbach
Andrea Schüpbach

Estavayer,

Die Zahl der Schwäne in der Schweiz nimmt zu. Für Camper sind die Vögel wegen ihrem Kot und teils verteidigendem Verhalten aufgrund von Jungtieren ein Problem.

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Auf den Schweizer Seen kann es zu grossen Schwan-Ansammlungen kommen – wie hier in Estavayer-le-Lac. - Nau.ch

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Zahl der Schwäne in der Schweiz ist in den letzten 30 Jahren gestiegen.
  • Brutpaare verteidigen ihre Jungtiere gegenüber Menschen und Hunden «aggressiv».
  • Ein Freiburger Campingplatz stellte wegen verkoteten Wiesen und Stränden einen Zaun auf.

In der Schweiz steigt die Anzahl an Schwänen – das zeigen Auswertungen der Vogelwarte Sempach über die letzten 30 Jahre. Für einige Familien eine Freude: Das Programm beim Ausflug an den See ist klar, die Kids können die Schwäne mit ihren Jungen füttern.

Doch genau das sorgt an vielen Orten für Stunk. So etwa beim Freiburger Campingplatz «La Nouvelle Plage» in Estavayer-le-Lac.

Das Problem: Die weissen Vögel hinterlassen ihre Geschäfte auf den Stegen, Wiesen und an Stränden. «Letztes Jahr war das ein riesiges Problem, es gab tonnenweise Exkremente», sagt Katrin Ritter von der Camping-Equipe zu Nau.ch.

Man reagierte im Winter: «Wir haben den Strand mit einem Zaun abgesperrt.» So gab es diese Saison zwar etwas weniger Schwäne. Trotzdem: «Es kann passieren, dass Kinder angegriffen werden und es hat Beschwerden gegeben wegen Entenflöhen.»

Hilfe-Ruf beim Wildhüter – und der Rat, weniger zu füttern

Weil man nicht mehr wusste, was man tun kann, hat sich die Gemeinde Estavayer beim örtlichen Wildhüter gemeldet. Und wie Adrian Aebischer vom Freiburger Amt für Wald und Natur sagt, ist klar: «Schwäne werden vor allem dort zum Problem, wo sie gefüttert werden.»

Nerven Sie sich über die vielen Schwäne an Schweizer Seen?

Ob etwas ein Problem sei, liege natürlich immer im Auge des Betrachters. Für Camper-Stunk sorgen vor allem vier Dinge.

«Schwäne können Bade-Rasen und Sandstrände verkoten. Schwäne können gegenüber Menschen aggressiv wirken. Vor allem, wenn die Altvögel Junge haben und Menschen sich den Jungen nähern», so Aebischer.

Schwäne
Haben Schwäne Jungtiere, verteidigen sie diese auch gegen Mensch und Hund. - Nau.ch

Weiter können Schwäne auch Hunden gegenüber aggressiv werden. Allerdings: «Hundebesitzer sollten bestrebt sein, ihre Hunde dort, wo Wildvögel leben, diesen nicht zu nähern.»

Bezüglich den Entenflöhen-Beschwerden sagt Aebischer, dass diese zwar unangenehm seien, aber weder gefährlich noch ansteckend.

Schwäne, Eier und Nester sind geschützt

Der Wildhüter riet der Gemeinde nach ihrem Hilfe-Ruf, dass man schauen soll, dass weniger gefüttert wird. «Soweit wir informiert sind, wird bereits weit weniger gefüttert. Und die Zahl der Konflikte mit Schwänen hat in Estavayer abgenommen.»

Normalerweise brüteten am Neuenburgersee zwischen 30 und 50 Höckerschwan-Paare. Diese Anzahl habe hier nicht zugenommen. Doch warum kommt es trotzdem zu grösseren Ansammlungen und somit zu Camper-Problemen?

Aebischer erklärt: «Es gibt auch nicht-brütende Schwäne. Vor allem ein- und zweijährige, die ebenfalls am Neuenburgersee leben und Gruppen bilden können.»

Ausser den Rat des Fütterungs-Verbots zu befolgen, könne man allerdings nichts machen. Abschüsse sind kein Thema. «Schwäne, ihre Jungen, ihre Eier und ihre Nester sind geschützt und dürfen nicht getötet werden.»

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Kommentare

User #3765 (nicht angemeldet)

In der heutigen Zeit des Klimawandels sind Schwäne auf Zufütterung mit Brot oder Haferflocken angewiesen. Schwäne geraten zu jeder Jahreszeit in Hungersnot, wenn Unterwasserpflanzen tief unten unerreichbar sind, bei zu hohen Wasserständen und während der Mauser die im Juli beginnt und etwa 8 Wochen dauert. Unterwasserpflanzen liefern während der Mauserzeit zu wenig Energie, desshalb weichen Schwäne auf Graswiesen aus, wenn ihnen die möglichkeit durch Uferverbauungen verwehrt bleibt, suchen sie Nahrung bei den Menschen. Schwäne können Brot sehr gut verdauen, Salz scheiden sie über die Salzdrüse aus, die unter dem Höcker zwischen den Augen liegt. Schwäne leben auch auf der Ostee, Nordsee oder Brackwasser, während eines Tages beim Gründeln nach Unterwasserpflanzen und Algen nimmt ein einziger Schwan Salz in der Menge auf, die etwa in 20-30 kg Brot stecken. Salz ist kein Argument, Schwäne nicht mt Brot zu füttern. Keine einzige Studie und keine Autopsie toter Schwäne konnte nachweisen, dass Brot oder Salz negative Wirkung auf Schwäne haben. Leider wird viel Unsinn über Schwäne erzählt, wie Brot und Salz würde ihnen schaden. Hartes und schimmliges Brot sind ein NoGo, nur frisches Brot geben. Die meisten Todesursachen vom Schwänen sind Hungertod, Tötung durch Menschen und Hunde oder durch andere Schwäne. Nur sehr wenige Küken und Jungschwäne überleben bis zum zeugungsfähigen Alter. In England verhungerten sehr viele Schwäne nach einem Fütterungsverbot, es wurde zurückgezogen

User #5653 (nicht angemeldet)

Hunde und Katzen verkoten auch alles. Menschen werfen Abfall in die Büsche, Wälder und Seen. Das nervt mich viel mehr zumal Menschen mehr Hirn haben sollten!

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