Cassis: Italianità ist ein Stück Schweizer Geschichte

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Rorschach,

Der Schweizer Aussenminister sieht in einer Ansprache in Rorschach SG die Integration der italienischen Gastarbeiter als Stück Schweizer Geschichte.

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Aussenminister und Bundespräsident Ignazio Cassis eröffnet die Schweizer Botschaft in Kiew wieder. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Bundesrat Ignazio Cassis hat eine Rede in Rorschach SG gehalten.
  • Der Aussenminister sprach von zur Integration italienischer Gastarbeiter.

Der Tessiner Bundesrat Ignazio Cassis hat in seiner Ansprache zum 1. August in Rorschach SG über die Integration der italienischen Gastarbeiter in den 1960er Jahren gesprochen. Diese seien die Quelle der Italianità in der Schweiz gewesen.

Die italienische Lebensart in der Schweiz sei zwar seit Jahrhunderten ein Teil der Schweiz, sagte der Aussenminister gemäss Redetext bei seiner Ansprache in der Bodenseeregion. Allerdings habe sie mit der Einwanderung der italienischen Gastarbeiter in den 1960er Jahren eine neue Dimension erreicht.

«In Scharen» seien Italiener in die Schweiz geholt worden, weil damals ein akuter Arbeitskräftemangel herrschte. Arbeit gefunden hätten sie vor allem in der Feldmühle in Rorschach, «in der grössten Stickereifabrik der Welt». Die Gastarbeiter hätten die Italianità in die Schweiz gebracht – und diese sei ein Stück Schweizer Geschichte.

Die Gastarbeiter aus Italien hätten aber auch Überfremdungsängste geweckt. Es sei nicht überraschend, dass die Bevölkerung in Rorschach im Jahr 1970 die Schweizweit abgelehnte Schwarzenbach-Initiative angenommen habe. Die Initiative verlangte eine Begrenzung des Ausländeranteils bei 10 Prozent.

Dennoch habe die Integration funktioniert. Am Schluss seien alle – und insbesondere die Deutschschweizer und Romands – ein Stück weit Italiener geworden, sagte Cassis, insbesondere wenn man die Essvorlieben der Schweizerinnen und Schweizer betrachte.

Cassis sprach in seiner Rede zudem die Brückenfunktion des Tessins aber auch der Bodenseeregion als Grenzregionen an. Die Bodenseeregion sei ein «leuchtendes Beispiel» dafür, wie zahlreiche staatliche Einrichtungen unbürokratisch und politisch unbelastet international zusammenarbeiteten. «Nur nebenbei», fügte er an: So wie in der Bodenseeregion würde er sich manchmal auch das bilaterale Verhältnis mit der EU wünschen.

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