Chinesen mit vermehrtem Interesse an Schweizer Auktionsmarkt
Chinesen zeigen grosses Interesse am Schweizer Auktionsmarkt. Sammler wie auch Investoren nutzen den Aufenthalt, um wirtschaftliche Kontakte zu knüpfen.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Auktionshaus Rapp in Wil erweitert sein Angebot um Uhren und Schmuck.
- Wie es vermeldet, werden zunehmend Sammler aus China auf den Markt aufmerksam.
Das Auktionshaus Rapp in Wil erweitert sein Angebot: Vom 22. bis 25. Mai werden neben Briefmarken und Münzen erstmals auch Uhren und Schmuck versteigert. Das Auktionshaus erwartet über 1000 Bieterinnen und Bieter vor Ort.
In Wil mache sich «ein Hauch Hollywood breit», schreibt das Auktionshaus Rapp. Seltene Briefmarken und Münzen, Diamanten, Uhren und Luxus-Handtaschen kommen an drei Auktionstagen unter den Hammer. Zudem gibt es eine Internet-Versteigerung.
Bereits hätten sich Händler aus Europa und Übersee zur Besichtigung angemeldet und Gebote abgegeben, heisst es. Seit einer Woche ist die Galerie in Wil zur freien Besichtigung offen. Auf grosses Interesse, vor allem aus Amerika, stösst laut Rapp beispielsweise ein Diamanten-Collier mit rund 60 Karat.
Altehrwürdige Handtaschen feiern Comeback
Uhren, Schmuck und Luxus-Handtaschen rückten immer mehr in den Fokus von Sammlern und Liebhabern. Zusammen mit Diamanten, Edelsteinen und Perlen dürften sie einen Gesamtwert von mehreren Millionen Franken erreichen. Es handle sich durchwegs um Stücke aus privatem Besitz, wird Geschäftsführerin Marianne Rapp Ohmann zitiert.
Dieses Geschäft habe sich «sehr schnell auf einer internationalen Basis entwickelt». Stark nachgefragt würden auch gebrauchte Luxusuhren, etwa Armbanduhren aus den 1950-er bis 1970-er Jahren. Es könne durchaus sein, dass solche Stücke teurer versteigert würden als neue Uhren, so Rapp Ohmann laut Communiqué.
Auch exklusive, altehrwürdige Handtaschen feierten ein Comeback. Exemplare von Chanel, Dior, Gucci oder Louis Vuitton würden vermehrt nachgefragt. «Vintage ist nicht altmodisch - im Gegenteil», erklärt die Geschäftsführerin des Auktionshauses.
Chinesen zeigen vermehrt Interesse an Schweizer Auktionsmarkt
Bei den Briefmarken stechen in diesem Jahr einige seltene Exemplare aus China hervor. Zwei Marken stammen aus dem Jahr 1897, eine davon herausgegeben zum 60. Geburtstag der damaligen Kaiserin-Witwe Cixi, daneben eine Steuermarke Chinas mit dem seltenen Aufdruck «5 Dollar». Beide Marken dürften laut Rapp je 50'000 Franken wert sein.
Wegen der intensivierten Handelsbeziehungen zwischen Schweiz und China seien chinesische Sammler vermehrt auf den Schweizer Auktionsmarkt aufmerksam geworden, hiess es. Wertvolle Briefmarken seien nicht nur für die zahlreichen chinesischen Sammler, sondern auch für Investoren aus dem Land der Mitte interessant.
Kunden aus China würden den Aufenthalt an der Auktion auch nutzen, um die Schweiz touristisch zu entdecken und: um wirtschaftliche Kontakte zu knüpfen. Das Wiler Auktionshaus bietet seiner Kundschaft auf Wunsch ein Sightseeing-Programm und einen Abholdienst vom Flughafen mit edlen Limousinen.