Christian Constantin schliesst Lokalzeitung Le Nouvelliste aus
Der Präsident des FC Sion verweigert den über den Sportjournalisten der Walliser Zeitung «Le» die Saison-Akkreditierung im heimischen Tourbillon.
Das Wichtigste in Kürze
- FC Sion Chef Christian Constantin sorgt für einen neuen Eklat.
- Er schliesst eine über den Klub berichtende Zeitung vom ersten Heimspiel aus.
Journalisten und Fotografen des «Le Nouvelliste» erhalten laut des Präsident des FC Sion Christian Constantin wegen «polemischen Kommentaren» des Chefredaktors im Medien-Bereich ab sofort keinen Zugang mehr. An Auswärtsspielen der Walliser wird «Le Nouvelliste» weiterhin entsprechende Akkreditierungen beziehen können, doch am Sonntag im ersten Heimspiel der neuen Super-League-Saison gegen Lugano gelten die Berichterstatter als unerwünschte Personen im Medien-Bereich.
«Ich boykottiere die Journalisten nicht, ich lade sie einfach nicht mehr ein. Das betrifft die Journalisten und Fotografen der Zeitung», wird Constantin im «Le Nouvelliste» zitiert.
«Ein Boykott von Constantin»
«Constantin kann mit den Worten spielen, aber seine Massnahmen sind ein Boykott. Die Situation ist bedauernswert für unsere Leser, die sich sehr für den FC Sion interessieren» betonte Eric Meizoz, der Herausgeber der Zeitung. «Le Nouvelliste» plant, auch ohne Akkreditierungen weiter auch von den Heimspielen des FC Sion zu berichten.
Constantins persönlicher Missmut gegenüber dem Blatt besteht zwar schon seit einigen Monaten, mit dem vollzogenen Ausschluss der Journalisten sorgte er aber für einen neuerlichen Eklat.
Dabei sind die Zeitung und der Klub seit Jahrzehnten eng miteinander verbunden. Der 1998 verstorbene André Luisier wirkte von 1949 bis 1994 als Chefredaktor und/oder Eigentümer des Blattes und führte von 981 bis 1992 elf Jahre lang als Präsident und Hauptsponsor den Verein. Dies als unmittelbarer Vorgänger von Constantin, der von 1992 bis 1997 erstmals als Präsident von Sion wirkte.