Coronavirus: 200 neue Nesselfieber-Fälle in zwei Tagen gemeldet
Am Mittwoch gab Swissmedic bekannt, dass Nesselfieber eine Nebenwirkung der Booster-Impfung sein kann. Seither melden sich immer mehr Menschen bei der Behörde.
Das Wichtigste in Kürze
- Immer mehr melden, sie hätten Nesselfieber als Nebenwirkung der Coronaimpfung.
- Über 12'000 Personen meldeten Nebenwirkungen nach der Impfung gegen das Coronavirus.
Schmerzen an der Impfstelle, Müdigkeit und Kopfschmerzen sind altbekannte Nebenwirkungen der Impfung gegen das Coronavirus. Am Mittwoch meldete das Schweizerische Heilmittelinstitut Swissmedic, dass Urtikaria, auch Nesselfieber genannt, ebenfalls eine Nebenwirkung der Booster-Impfung sein kann.
Von Ärzten nicht ernst genommen
Bis dahin seien 315 entsprechende Meldungen evaluiert worden. Doch nun steigen die Fälle rasant an. «Seit den Medienberichten sind über 200 weitere Meldungen eingegangen. Diese müssen nun allerdings noch geprüft werden», teilte die Swissmedic auf eine Blick-Anfrage mit.
Wie ein Betroffener berichtet, ist «der Juckreiz am heftigsten und beeinträchtigt die Lebensqualität stark. Aber auch die roten Flecken vom Ausschlag sind im Alltag eine Belastung». Von Ärzten werde er aber nicht ernst genommen, wenn er die Impfung als mögliche Ursache angebe.
Vermehrt nach Booster-Impfung mit Moderna
Im Verhältnis zu den verabreichten Booster-Impfungen seien die gemeldeten Fälle sehr selten, so Swissmedic. Ein Underreporting – nicht gemeldete Fälle – könne jedoch nicht ausgeschlossen werden. Das Nesselfieber sei schon länger als mögliche Nebenwirkung der Impfstoffe bekannt.
Speziell ist aber, dass die Meldungen in der Schweiz vermehrt nach den Booster-Impfungen auftreten. Zudem werden sie eher nach einer Impfung mit dem Moderna-Impfstoff Spikevax gemeldet, sagte die Swissmedic.
Über 12'000 Meldungen zu Nebenwirkungen
Einige Meldungen deuten auf verzögert auftretende Reaktionen hin. Sie würden erst einige Tage oder zwei Wochen nach der Impfung beginnen und dann teilweise wiederholt auftreten. Wie die Behörde mitteilt, liegen zurzeit nicht genügend Informationen vor. Aktuell sei es nicht möglich, die Nebenwirkung in Bezug auf deren Dauer, klinische Formen oder Intensität abschliessend zu beurteilen.
Inklusive Nesselsucht hat Swissmedic bis vergangenen Dienstag insgesamt 12'334 Meldungen über Nebenwirkungen der Corona-Impfungen ausgewertet.