Coronavirus: 2021 bereits 75 Fälle – Private sammeln Schulcluster
Meldungen von Corona-Ansteckungsherden in Schulen häufen sich. Nun erfasst diese ein Team aus Privatpersonen. Denn von offizieller Seite herrscht weiter Flaute.
Das Wichtigste in Kürze
- Noch immer fehlen offizielle Daten zu Schulschliessungen wegen Corona-Clustern.
- Ein Team aus Privatpersonen mag nicht länger warten und wurde selber aktiv.
- Seit Sonntag können auf einer Webseite – auch anonym – Corona-Cluster erfasst werden.
- Unter Clustern versteht man sogenannte Ansteckungsherde.
Am Sonntag vermeldete der Kanton Graubünden, dass der Corona-Flächentest in Arosa erfolgreich abgeschlossen wurde. Die Auswertung habe ergeben, dass die Ansteckungen hauptsächlich auf das schulische Umfeld zurückzuführen sind.
Es ist ein Beispiel von vielen in den letzten Wochen. Schulen und auch Kindergärten entpuppen sich als Ansteckungsherde, sogenannte Cluster. Grössere werden publik, viele kleinere dürften gar nicht erst den Weg in die Öffentlichkeit finden.
Wie die Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK) letzte Woche bestätigte, fehlt von offizieller Seite nach wie vor eine zentrale Datenerfassung.
Das will ein Team aus Privatpersonen ändern. Um wen es sich genau handelt, ist unklar. Eine Anfrage von Nau.ch blieb unbeantwortet.
Ein Dutzend neue Meldungen am Montag – 70 im Januar
Seit Sonntagabend ist die Webseite Schulcluster.ch online. Einhergehend mit der Lancierung schrieb das Kollektiv auf Twitter von 70 Ansteckungsherden seit Erfassungsstart am 4. Januar. Gut zwei Drittel seien alleine in der letzten Woche gemeldet worden.
Personen, die von einem Cluster Bescheid wissen, können dies auf der Webseite melden. Bei Bedarf auch anonym.
Alleine heute Montag kamen rund ein Dutzend neue Meldungen dazu. Darunter ein Gymnasium in La Tour-de-Peilz VD, eine Primarschule in Dintikon AG und ein Kindergarten in Münchenstein BL.
Fast ausnahmslos britische Cluster
Gemäss den Angaben auf der Seite handelt es sich bis auf ein Cluster stets um die britische Coronavirus-Mutation. Ausnahme ist die Primarschule Maihof in Luzern. Dort wurde vergangenen Freitag die südafrikanische Variante bei vier Schülerinnen und Schülern nachgewiesen.
Auf einer Karte sind alle Cluster eingetragen. Im Kanton Zürich sind es 12 Schulen. Im Grossraum Basel wurden seit Erfassungsstart sieben Ansteckungsherde gemeldet, in Luzern und Genf zwei, in Bern einer.