Coronavirus: Ärzte raten Risikopersonen zur Impfung
Das Wichtigste in Kürze
- Schweizweit haben die Kantone mit der Impfung gegen das Coronavirus begonnen.
- Als Erstes werden Risikopersonen zur Impfung gebeten.
- Doch bei der Impf-Anmeldung gehen die Kantone unterschiedlich vor.
Die grösste Impfkampagne, die die Schweiz je gesehen hat, ist in vollem Gange. Schweizweit werden derzeit Risikopersonen und über 75-Jährige gegen das Coronavirus geimpft.
Doch werden in Behandlung stehende Risikopersonen durch einen Arzt auch auf die Impfung aufmerksam gemacht? «Ja, selbstverständlich!», sagt Esther Hilfiker, Präsidentin der Ärztegesellschaft des Kantons Berns, auf Anfrage.
In Bern werden Personen nicht direkt zur Impfung angemeldet, aber der Arzt stellt für Hoch-Risikopersonen eine Bestätigung aus. «In anderen Kantonen können Hausärztinnen und Hausärzte exakt vier Patienten direkt anmelden. Das ist gerade in ländlichen Regionen nicht unproblematisch. Die Auswahl gibt nämlich indirekt Aufschluss über die Schwere einer chronischen Erkrankung», erklärt Hilfiker.
Impf-Anmeldung ist oft Sache der Patienten
Auch in anderen Kantonen werden Risikopersonen von Ärzten fleissig auf die Corona-Impfung aufmerksam gemacht. In beiden Basel läuft es wie in Bern, die Impf-Anmeldung muss vom Patienten selbst vorgenommen werden. Aber auch hier kann der Arzt eine Bestätigung ausstellen, dass er zur Risikogruppe gehört.
Urs Hasse, Präsident der Zuger Ärztegesellschaft, sagt auf Anfrage: «Ich halte es so, dass ich Risikopatienten auf den Nutzen einer Impfung aufmerksam mache und diese aktiv empfehle.» Für Risikopatienten führe man eine Liste und informiere diese bei Bedarf schriftlich. Die Impf-Anmeldung muss aber auch im Kanton Zug selber per Telefon oder online vorgenommen werden.
In Zürich hingegen werden die Risikopatienten direkt von den Hausärzten aufgeboten. Dabei kann sogleich ein Termin in der Arztpraxis gebucht werden. «Muss der Patient am Impfzentrum angemeldet werden, nimmt dies der Arzt vor», erklärt Tobias Burkhardt von der Zürcher Ärztegesellschaft.
St.Galler Spitäler kontaktieren Patienten selbst
Das Universitätsspital lädt seine Hoch-Risikopersonen, welche bereits durch Vorerkrankungen in Behandlung stehen, direkt zur Corona-Impfung ein. Mediensprecherin Martina Pletscher sagt auf Anfrage: «Wir sind in der speziellen Lage, die Impfung bei uns vor Ort durchzuführen und raten unseren Hoch-Risikopersonen auch dazu.»
In den St.Galler Spitälern wird die Impfung gegen das Coronavirus besonders gefährdeten Patientinnen und Patienten ab nächster Woche ebenfalls angeboten. «Die Patienten müssen nicht von sich aus aktiv werden, sie werden direkt kontaktiert», erklärt Philipp Lutz, Mediensprecher des Kantonsspitals St. Gallen.
Für Risikopersonen, welche nicht in Behandlung stehen, verweisen sowohl das Universitätsspital Zürich wie auch das Kantonsspital St. Gallen auf die kantonalen Impfzentren.