Coronavirus: Berner Gymi-Schüler wollen zurück ins Homeschooling
Das Wichtigste in Kürze
- Das Coronavirus ist durch die Mutationen noch ansteckender geworden.
- In der Schweiz rückt die Frage nach Schulschliessungen damit wieder in den Fokus.
- Wie eine Nau.ch-Umfrage zeigt, würden die Schüler einen erneuten Fernunterricht begrüssen.
Mit den Meldungen zur Ausbreitung der mutierten Corona-Viren steht die Frage nach Schulschliessungen wieder im Fokus. In verschiedenen Kantonen mussten bereits mehrere Klassen in Quarantäne oder gar Schulhäuser geschlossen werden.
Bundesrat, Erziehungsdirektoren und die wissenschaftliche Corona-Taskforce des Bundes raten dennoch von flächendeckenden Schulschliessungen ab. Es würden aber derzeit mögliche Szenarien für die Sekundarstufen I und II geprüft werden – falls sich die Lage verschlechtert.
Coronavirus: Kommt bald ein Verbot des Präsenzunterrichts?
Gemäss der Taskforce würden die Vorteile des Homeschoolings erst bei einer gefährlichen oder sehr gefährlichen epidemiologischen Situation überwiegen.
Auch die Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK) sieht einem möglichen Verbot des Präsenzunterrichts kritisch entgegen. Dieser habe negative Folgen auf die psychische Gesundheit der Kinder und Jugendlichen, heisst es in einer Medienmitteilung.
Dem stimmt eine Gymnasiallehrerin aus Bern zu: «Ich bin sehr froh, dass die Schulen noch immer geöffnet sind», sagt die Lehrkraft in einer Umfrage zu Nau.ch. Aus ihrer Sicht seien im Fernunterricht insbesondere leistungsschwächere Schüler benachteiligt.
Schüler sehen es anders
Ganz anders klingen die Stimmen der Jugendlichen. «In der aktuellen Situation ist es lächerlich, dass wir zur Schule kommen müssen», findet ein Schüler des Berner Neufeld-Gymnasiums.
Sollen Schüler in der Schweiz erneut im Homeschooling unterrichtet werden?
Seine Kollegin stimmt ihm zu: «Ich bin genervt, dass wir trotz Coronavirus noch in die Schule müssen.» Während des ersten Lockdowns habe der Fernunterricht gut funktioniert. «Von zu Hause kann sehr gut gearbeitet werden», ergänzt ihr Schulkamerad.
Eine andere Schülerin kritisiert die uneinheitlichen Massnahmen des Bundesrats. «Wir dürfen ja eigentlich nichts mehr, ausser zur Schule gehen. Das ist für mich widersprüchlich», so die 17-jährige Schülerin.