Coronavirus: Bleiben die Plexiglasscheiben an den Kassen länger?
Zum Schutz vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus von Personal und Kunden wurden vielerorts Plexiglasscheiben montiert. Bleiben sie auch nach der Pandemie?
Das Wichtigste in Kürze
- Im Detailhandel werden die Plexiglasscheiben wahrscheinlich noch länger nicht entfernt.
- Der Apothekerverband hofft auf eine baldige Abkehr von den «Panzerglas-Apotheken».
Zum Schutz des Personals wurden an den Kassen sowohl in Migros- als auch in Coop-Filialen Mitte März Plexiglasscheiben montiert. Der Spuckschutz soll die Übertragung des Coronavirus verhindern, da der nötige Abstand nicht eingehalten werden kann.
Mittlerweile hat man sich an die Scheibe gewöhnt. Doch für wie lange? Bleiben die Angestellten auch nach der Pandemie hinter dem Glas?
Coop und Migros behalten Scheiben vorläufig bei
«Die Plexiglasscheiben wurden schnell sowohl von Mitarbeitenden als auch Kundinnen und Kunden akzeptiert, sie scheinen sich zu bewähren.» Über die langfristigen Auswirkungen des Coronavirus lasse sich derzeit aber noch nichts sagen, so Migros-Mediensprecher Marcel Schlatter.
Beim Detailhändler Coop rechnet man nicht mit einem sofortigen Abbau der Scheiben nach der Corona-Krise. «Wir gehen davon aus, dass die Massnahmen mittelfristig beibehalten werden», schreibt Mediensprecher Patrick Häfliger auf Anfrage.
Pharma Suisse will keine «Panzerglas-Apotheken»
Das Personal in den Apotheken ist Krankheitserregern das ganze Jahr überdurchschnittlich stark ausgesetzt. Deswegen drängt sich die Frage auf, ob die nun aufgebauten Spuck-Schütze beibehalten werden.
Der Schweizerische Apothekerverband bezeichnet die Schutzwände zwar als sinnvolle Massnahme gegen das Coronavirus. Doch es gebe keine Empfehlung für eine generelle Anwendung – weder von seiten der Behörden, Apotheken oder des Verbandes selbst.
Pharma Suisse-Sprecherin Rahel Rohrer betont, dass «der unkomplizierte Zugang zu Apotheken von Kundinnen und Kunden sehr geschätzt wird». Ebenfalls die persönliche Nähe bei der Beratung.
«So hoffe ich, dass sich bald so etwas wie Normalität einstellt, als dass ich mir das Bild der ‹Panzerglas›-Apotheke ausmale.» Bei vielen Beratungs- und Behandlungsgesprächen finde ein physischer Kontakt zwischen Kundin und Apothekerin statt. Das sei etwa bei der Wundbehandlung, beim Impfen, beim Blutdruckmessen der Fall.