Coronavirus: Bund verteilt zu grosse Impfnadeln und -spritzen

Damian Haralamb
Damian Haralamb

Bern,

Um die korrekte Dosis des Impfstoffs gegen das Coronavirus zu verabreichen, wird das richtige Material benötigt. Doch der Bund hat falsch eingekauft.

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Bund verteilt zu grosse Impfnadeln und -spritzen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Pfizer/Biontech-Impfstoff ist pro Fläschchen genau abgemessen.
  • Der Bund hat jedoch zu grobes Material verteilt, um das Mittel richtig zu dosieren.
  • Grössere Spritzen führen dazu, dass Impfstoff verloren geht.

Impfstoffe gegen das Coronavirus sind immer noch äusserst knapp. Gleich mehrere Hersteller haben mit Lieferverzögerungen zu kämpfen. Umso wichtiger ist die richtige Dosierung jeder Impfdose – doch genau hier gibt es Probleme: Der Bund hat zu grobes Material verteilt, um genau arbeiten zu können, berichten die Tamedia-Zeitungen.

Damit die Impfung gegen das Coronavirus offiziell anerkannt ist, muss ein Patient eine Dosis von mindestens 0,3 Millilitern erhalten. Diese Menge muss genau abgemessen sein: Wird zu wenig verabreicht, könnte die Impfung nicht wirken. Wird zu viel verabreicht, könnte der Impfstoff frühzeitig aufgebraucht werden.

Armee liefert zu ungenaue Spritzen

Die Schweiz hat jedoch gerade mit letzterem ein Problem. Bislang hat die Armeeapotheke im Auftrag des BAG den Impfsets nur 2-Milliliter-Spritzen sowie nur dickere Nadeln des Typs 18G zum Aufziehen der Dosen beigelegt.

Diese sind jedoch zu ungenau, um eine Dosis von 0,3 Millilitern abzumessen. «Es ist, wie wenn Sie das Salz beim Spaghetti-Kochen mit einer Körperwaage abmessen müssen», zitiert die Zeitung einen Zürcher Arzt.

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Für die Pfizer/Biontech-Impfung gegen das Coronavirus werden 1-Milliliter-Spritzen benötigt. - Keystone

Die Spritzen sind zudem mit einer zu dicken Nadel des Typs 18G ausgerüstet. Diese sorgt für zusätzliche Ungenauigkeit. Zudem geht beim Aufziehen der Spritze zu viel Impfstoff verloren. Optimal seien dünnere Nadeln sowie Spritzen mit einem Volumen von einem Milliliter, sind sich verschiedene Ärzte einig.

Halbe Million Impfdosen stehen auf dem Spiel

Pfizer/Biontech liefert den Impfstoff gegen das Coronavirus nicht in Dosen, sondern Fläschchen. Diese sind auf genau sechs Dosen an je 0,3 Milliliter abgemessen. Jede Impfdose muss also von Hand aufgezogen werden. Das falsche Material könnte der Schweiz entsprechend zum Verhängnis werden – und rund eine halbe Million Impfdosen kosten.

Denn ursprünglich sollte das medizinische Personal fünf Dosen aus einem Fläschchen ziehen. Mittlerweile wurde dies vom Hersteller auf sechs Dosen angepasst. Auch deshalb wäre es wichtig, dass das Personal die zusätzliche Dose aus der Spritze aufziehen kann.

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Eine Corona-Impfdose der Hersteller Pfizer/Biontech. - Keystone

Inzwischen liefert die Armeeapotheke 1-Milliliter-Spritzen. Die dünneren Nadeln des Typs 22G oder 23G sind aber noch nicht vorhanden. Das Bundesamt für Gesundheit kläre die Materialfrage zudem mit dem Hersteller ab, berichtet die Zeitung.

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