Coronavirus: Clubs wehren sich gegen Schliessung an Silvester
Wegen der Verbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus hat die Taskforce die Silvester-Schliessung von Clubs ins Feld geführt. Diese setzen sich zur Wehr.
Das Wichtigste in Kürze
- Müssen Clubs noch vor Silvester bereits zum dritten Mal ihre Tore schliessen?
- Dieses Szenario erwägen Mitglieder der Corona-Taskforce wegen der drohenden Omikron-Welle.
- Für die Clubs hätte dies riesige Einbussen zur Folge.
In der Schweiz breitet sich die Omikron-Variante rasant aus. Die Corona-Taskforce zeigt sich besorgt und rät deshalb, besonders im Hinblick auf Silvester Massnahmen zu ergreifen. So zum Beispiel die Schliessungen von Clubs oder die Absage von Silvesterpartys, wie die «NZZ am Sonntag» berichtete.
Dies wäre ein Horrorszenario für die Clubszene. «Die Festtage sind für das Nachtleben extrem wichtig. Der Monat Dezember kann bis zu rund 40 Prozent des Jahresumsatzes ausmachen», erklärt Alexander Bücheli, Geschäftsführer der Schweizer Bar- und Club-Kommission gegenüber Nau.ch.
Komme hinzu, dass die Clubs so oder so schon grosse Einbussen hätten. «Seit der Einführung von 2G verzeichneten die Clubs je nach Standort einen Gästeeinbruch von bis zu 75 Prozent im Vergleich zu 3G. Dies hat sich mit 2G+ weiter verschärft», so Bücheli.
Bisher sind kaum Silvesterpartys abgesagt worden. Trotzdem sei mit 2G+ sowieso nicht an einen normalen Silvesterabend zu denken.
«Extrem hohe Sicherheitsstandards»
Bücheli wehrt sich gegen eine potenziell angeordnete Schliessung: «Die Clubs setzen extrem hohe Sicherheitsstandards um – die Kontaktdaten werden erhoben, die Gäste sind geimpft und müssen einen Test vorweisen.»
Zudem müsse man sich überlegen, was an Silvester die Alternative zu geschlossenen Clubs sei. «Was ist wünschenswerter: Feiern in einem kontrollierten Rahmen oder privat ohne Schutzkonzept?», so Bücheli.
Dies unterstreicht auch Dave Naef, Geschäftsleitung Kommunikation des Bierhübelis in Bern: «Die Auflagen für Clubs sind sehr weitreichend. Es gibt kaum eine andere Branche, welche so viele Massnahmen umzusetzen und zu kontrollieren hat.»
Der Balz Klub in Basel setzt gar auf eine eigene Coronavirus-Teststation gleich neben dem Lokal. «Wir haben trotz 2G+ keinen nennenswerten Gästeeinbruch verzeichnet», sagt Clubbetreiber Matthias Seitz gegenüber Nau.ch.
Für ihn ist jedoch klar: «Bei einem allfälligen Lockdown erwarten wir vom Bund und von den Kantonen Unterstützungsleistung. Dies, um Ausfälle zu kompensieren und wirtschaftlich überleben zu können.»