Coronavirus: Darum hält die Schweiz an 2-Meter-Regel fest
Das Wichtigste in Kürze
- In der Schweiz muss der Mindestabstand von zwei Metern noch immer eingehalten werden.
- In vielen anderen Ländern gelten hingegen weniger strenge Abstandsregeln.
- Auch der Bundesrat sieht ein, dass die 2-Meter-Regel nicht immer umsetzbar ist.
In Österreich ist es ein Meter, in Deutschland 1,5 und in Dänemark gelten je nach Situation unterschiedliche Abstandsregeln. Die Schweiz setzt hingegen seit Beginn des Lockdowns auf einen Mindestabstand von zwei Metern – eine besonders strenge Regelung.
Diese ist nicht unumstritten. Kürzlich sprach sich auch Epidemiologe Marcel Salathé für die Lockerung der Abstandsregeln aus. Dies nicht zuletzt, da in den letzten Wochen die Anzahl Neuansteckungen mit dem Coronavirus so tief war.
Coronavirus: Dänemark reduziert Abstandsregeln auf einen Meter
Ob die 2-Meter-Regel tatsächlich sinnvoll ist, sorgt schon seit längerem für Gesprächsstoff. Den grössten Teil des Infektionsrisikos könne man bereits mit einem Meter ausschalten, sagen Infektiologen.
Verglichen wird dabei oft mit Dänemark. Seit zwei Wochen gelten dort nämlich neue Abstandsregeln: Beim Social Distancing ist es nur noch ein Meter statt zwei. In Altersheimen oder Spitäler, beim Sport oder Singen, soll man hingegen weiterhin zwei Meter von der nächsten Person entfernt sein.
Schwierig einzuhaltende Abstandsregeln
Auch an der heutigen Bundesrats-Pressekonferenz war die Einhaltung des Abstandes das grosse Thema. Social Distancing sei beispielsweise in Nachtclubs, beim Sport oder bei einer erotischen Dienstleistung schwer umsetzbar, waren sich verschiedene Journalisten einig.
Bundesrat Berset erklärte daraufhin, dass die notwendigen Abstände je nach Situation variieren können. Gerade bei privaten Festen könne und müsse die 2-Meter-Regel nicht zwingend eingehalten werden. Berset hielt aber fest: «Distanz ist wichtig!»
Der Bundesrat appelliert an Eigenverantwortung
Deshalb betonte der Innenminister, dass das Contact Tracing überall dort sichergestellt werden muss, wo es zu engen Kontakten kommt. Bei neuen Infizierungen mit dem Coronavirus können die Ansteckungsketten so zurückverfolgt werden.
Das erfordert natürlich die entsprechende Disziplin von Bars, Clubs und Co. Bundespräsidentin Sommaruga appellierte aus diesem Grund an die Eigenverantwortung. «Es liegt im Interesse der Restaurant-Besitzer und Veranstalter, dass ihr Lokal nicht als Infektionsherd bekannt wird.»