Coronavirus: Darum sind Raucher laut Lungenliga besonders anfällig

Annina Häusli
Annina Häusli

Bern,

Wegen des Coronavirus werden Risikogruppen geschützt. Raucher gehören offiziell nicht dazu. Sie müssen aber genau so aufpassen. Die Lungenliga erklärt, weshalb.

Rauchen
Eine Nau.ch-Leserin muss nach Beschwerden anderer Gäste eines Zürcher Restaurants auf das Weiterrauchen ihrer CBD-Zigarette verzichten. (Symbolbild) - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Wegen des Coronavirus werden Risikogruppen geschützt.
  • Raucher gehören offiziell nicht dazu, müssen aber ebenfalls aufpassen.
  • Das Virus greift die Lunge an, die bei Rauchern besonders anfällig ist.

Das Coronavirus ist in Europa und der Schweiz weiter auf dem Vormarsch. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) definiert mehrere Risikorgruppen. Dazu gehören Menschen ab 65 Jahren und solche mit chronischen Erkrankungen und Immunschwächen.

Eine Gruppe zählt das BAG allerdings nicht dazu. Obwohl diese ebenfalls stärker gefährdet ist, als gesunde Personen: die Raucher.

Coronavirus greift Lunge an

Denn das Coronavirus greift besonders die Lunge an. Claudia Künzli von der Lungenliga Schweiz bestätigt dies gegenüber Nau.ch.

Rauchende Menschen seien grundsätzlich stärker für Atemwegsinfektionen gefährdet. «In China beispielsweise, wo Rauchen überwiegend Männersache ist, sind überdurchschnittlich viele Männer am Coronavirus erkrankt», erläutert Künzli.

Coronavirus
Raucher sind anfälliger für das Coronavirus. (Symbolbild) - dpa

Gemäss den aktuellsten Zahlen des BAG rauchten 2017 in der Schweiz rund 27 Prozent der Bevölkerung über 15 Jahren. Bei 8,5 Millionen Schweizern macht das eine potenziell gefährdete Gruppe von rund 1,9 Millionen Menschen.

Lungenschleimhaut anfälliger

Ein australischer Doktor rät deshalb, den Glimmstängel sofort wegzulegen. Denn: «Wenn Sie Raucher sind, ist Ihre Lungenschleimhaut anfälliger. Sie produzieren mehr von den Rezeptoren, an die sich das Virus anhängt.»

Ob bei allen Rauchenden die Krankheit schwerwiegender verläuft, könne aber nicht grundsätzlich beantwortet werden, so Künzli. «Es ist jedoch zu befürchten, dass sich das Rauchen negativ auf die Intensität der Erkrankung sowie auf deren Heilungsprozess auswirkt.»

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